NRW-CDU Erster Ruf nach Mitgliederbefragung

Düsseldorf · Der für den 30. Juni geplante Sonderparteitag der NRW-CDU muss möglicherweise verschoben werden, falls es wie vor zwei Jahren eine Mitgliederbefragung zum Parteivorsitz geben sollte. Nach dem Rücktritt von CDU-Landeschef Norbert Röttgen wird die Parteispitze komplett neu gewählt.

Diese Patzer ließen Röttgen scheitern
10 Bilder

Diese Patzer ließen Röttgen scheitern

10 Bilder

Am Mittwoch erklärte Vize-Chefin Michaela Noll ihren Verzicht auf eine erneute Kandidatur. "Nach der bitteren Wahlniederlage muss es in der Partei einen Neuanfang geben", begründete die Mettmanner Bundestagsabgeordnete.

An der Basis herrscht offenbar erhebliche Verunsicherung über das künftige personelle und inhaltliche Erscheinungsbild der NRW-CDU. Eine Bündelung von Partei- und Fraktionsvorsitz in einer Hand gilt jedoch als Lehre aus der Niederlage. Es wird erwartet, dass sich Fraktionschef Karl-Josef Laumann und Fraktionsgeschäftsführer Armin Laschet um den Parteivorsitz bewerben werden. Beide haben ihre Kandidatur allerdings noch nicht öffentlich bekannt gegeben. Bis zur Vorstandssitzung, die für kommenden Mittwoch geplant war, wolle er von keiner Bewerbung aus der Zeitung erfahren, hatte Ronald Pofalla am Montag im Vorstand im Beisein von Röttgen betont. Pofalla ist Kanzleramtschef und Vorsitzender des CDU-Bezirks Niederrhein. Die Sitzung des Landesvorstands wird vermutlich auf übernächste Woche verschoben, weil am Mittwoch das Europaparlament tagt, dem Herbert Reul angehört. Reul ist Vorsitzender des CDU-Bezirks Bergisches Land, zu dem auch der Kreisverband Düsseldorf gehört.

Unterdessen hat sich die CDU Coesfeld für Laumann als Parteichef ausgesprochen und eine Mitgliederbefragung bei mehr als einem Kandidaten gefordert. Das hätte zur Folge, dass der 30. Juni als Termin für den Sonderparteitag nicht mehr zu halten wäre, sagte CDU-Generalsekretär Oliver Wittke unserer Zeitung.

Drei Termine stehen dagegen fest: Am Dienstag beginnen die rot-grünen Koalitionsverhandlungen; am 31. Mai kommt der neue Landtag zusammen; am 21. Juni soll Hannelore Kraft (SPD) zur Ministerpräsidentin gewählt werden.

(RP/sap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort