Bedrohung und Volksverhetzung Attacken gegen NRW-Flüchtlingsunterkünfte verfünffacht

Düsseldorf · Zu schweren Ausschreitungen vor Flüchtlingsunterkünften wie in Sachsen ist es in Nordrhein-Westfalen bislang nicht gekommen. Dennoch hat sich die Zahl der Straftaten gegen Asylunterkünfte in NRW fast verfünffacht.

Flüchtlingsheime NRW: Anschläge in 2015
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NRW: Gewalt gegen Flüchtlingsheime 2015

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Foto: dpa, mb fdt

Die rechtsextremistisch motivierten Straftaten gegen Flüchtlingsunterkünfte haben sich in Nordrhein-Westfalen innerhalb eines Jahres fast verfünffacht. Im ersten Halbjahr seien rund 50 Taten gezählt worden, teilte das NRW-Innenministerium in Düsseldorf mit. Im ersten Halbjahr des Vorjahres ereigneten sich elf solcher Taten. Im gesamten vergangenen Jahr seien es 29 Straftaten gewesen. Die Palette der Übergriffe reiche von Farbschmierereien über Bedrohung und Volksverhetzung. Menschen seien bisher nicht verletzt worden.

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Die Übergriffe seien "ernst und beschämend", sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD). "Flüchtlinge, die alles verloren haben und hier bei uns Schutz suchen, dürfen nicht mit Nazi-Methoden verängstigt werden." Die Polizei gehe konsequent gegen die Übergriffe vor und bewache die Einrichtungen durch verstärkte Streifenfahrten. Wegen eines Fackel-Marsches von Rechtsextremen vor einem Flüchtlingsheim in Dortmund werde gegen 17 Verdächtige ermittelt.

(lnw)
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