Britische Militärareale in NRW Grüne wollen Windparks bauen

Düsseldorf · Nach dem Abzug der britischen Streitkräfte werden bis zum Jahr 2020 in NRW 18.000 Hektar Fläche frei, die bisher militärisch genutzt werden. Die Grünen wollen die Chance ergreifen, die Areale auch für die Energiewende zu nutzen.

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Foto: dapd

"Es kann nicht länger nur darum gehen, für den Finanzminister das meiste rauszuholen", sagte Stefan Engstfeld, Vize-Fraktionschef der Grünen im Landtag. Bei der zivilen Nachnutzung müsse auch die regenerative Energiegewinnung berücksichtigt werden.

Die Grundstücke fallen nach der Rückgabe durch die Briten an den Bund. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben ist gesetzlich verpflichtet, beim Verkauf der Flächen kaufmännisch zu handeln. Der Ansiedlung von Gewerbegebieten wurde bislang Priorität eingeräumt. Das will die rot-grüne Landesregierung ändern.

Die landeseigene Beratungsgesellschaft NRW.Urban legt jetzt Pläne vor, die eine überwiegend "grüne Nutzung" der früheren Militärflächen vorsehen. Wie zu erfahren war, sollen bald konkrete Planungsvorschläge für die Nachnutzung des Stützpunkts (JHQ) in Mönchengladbach-Rheindahlen und für den Flugplatz Niederkrüchten-Elmpt vorgestellt werden.

Das JHQ Mönchengaldbach hat eine Größe von etwa 470 Hektar. Das Konzept von NRW.Urban sieht vor, dort kleinere Inseln für die gewerbliche Nutzung zu ermöglichen. Wenn die bestehenden Gebäude abgerissen sind, sollen auf dem Gelände Windkraftanlagen (Höhe: 200 Meter) errichtet werden.

Diese sollen auch auf der früheren Landebahn des Flugplatzes Niederkrüchten-Elmpt aufgebaut werden. Das Areal wird 2016 frei. Meinolf Bertelt-Glöß, Bereichsleiter Konzept bei NRW.Urban, erklärte, auf der Piste (16 Hektar) könnten acht Windräder platziert werden.

Auch die Nutzung von Bundeswehr-Flächen beschäftigt die Landesplaner. Seit 1990 wurden in NRW 109 Kasernen, acht Flugplätze, 42 Übungsplätze und 92 Militärdepots aufgegeben. In Rheine etwa sollen auch Flächen für regenerative Energienutzung reserviert werden.

(RP/csi)
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