Terrormiliz im Irak und in Syrien NRW warnt vor Gefahr durch Kinder von IS-Kämpfern

Berlin · NRW-Innenminister Herbert Reul hat vor potenziell gefährlichen Kindern von zurückkehrenden Dschihadisten gewarnt. Bei vielen von ihnen seien die "Kinderzimmer als Kaderschmieden" missbraucht worden.

 Ein Kleintransporter fährt in Rawa im Irak an einer IS-Flagge vorbei (Archivfoto).

Ein Kleintransporter fährt in Rawa im Irak an einer IS-Flagge vorbei (Archivfoto).

Foto: dpa

Auf Internet-Videos sei zu sehen, wie die Kinder gezwungen würden, Gefangene eigenhändig zu töten, so CDU-Politiker Reul. Damit sei die Grundannahme des Strafrechtes, wonach Kinder unter 14 Jahren niemals gefährlich sein könnten, aus seiner Sicht widerlegt.

970 Menschen seien aus Deutschland nach Syrien und in den Irak gereist, um sich dort dem Islamischen Staat (IS) anzuschließen, 255 davon aus NRW. Nach Auskunft des NRW-Innenministeriums sind nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden von ihnen bereits 320 zurückgekehrt, darunter 74 nach NRW. Viele verfügten über Kampferfahrung oder zumindest eine Waffen- und Sprengstoffausbildung. Unter den NRW-Rückkehrern seien auch 14 Frauen.

Reul hält es für ein ernsthaftes Problem, dass die Sicherheitsbehörden Kinder unter 14 Jahren nicht registrieren dürfen, selbst wenn diese nachweislich im IS-Kalifat aufgewachsen seien. "Wir müssen einen Weg finden, auch die Personen unter 14 Jahren zu erfassen - da darf es keine Denkverbote geben", sagte Reul. Der Umgang mit den Kindern sei natürlich nicht in erster Linie eine Polizeiaufgabe. Aber die Frage, wie man mit diesen Kindern umgehen kann, müsse geklärt werden.

(may-)
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