Justizvollzug in NRW Weniger Strafgefangene in nordrhein-westfälischen Gefängnissen

Düsseldorf · Seit einigen Jahren sinkt die Zahl der Strafgefangenen in Nordrhein-Westfalen. Das ist aber kein Grund die Haftplätze anzupassen, sagt das Justizministerium.

 Es gibt immer weniger Strafgefangene in NRW.

Es gibt immer weniger Strafgefangene in NRW.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Immer weniger Menschen sitzen in den Gefängnissen in NRW ihre Haftstrafen ab, das zeigen am Donnerstag veröffentlichte Zahlen des statistischen Landesamts. Demnach gab zum Stichtag 31. März 2016 genau 13.002 Strafgefangene in NRW. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 3,9 Prozent zurück gegangen.

Trotz der insgesamt sinkenden Anzahl von Gefängnisinsassen ist der Ausländeranteil unter ihnen gestiegen. Er lag mit knapp 28,6 Prozent laut der Statistik des Landesamtes rund 2,3 Prozentpunkte höher als ein Jahr zuvor. Das könnte daran liegen, dass mehr Ausländer in Untersuchungshaft sitzen, die dann möglicherweise irgendwann als verurteilte Straftäter dann auch dauerhaft in den Gefängnissen landen.

Dass es viel mehr Personen in Untersuchungshaft gibt, geht aus den Zahlen des statistischen Landesamtes nicht hervor. Sie belasten die Justizvollzugsanstalten aber deutlich stärker: Nach Zahlen des Justizministeriums gab es zum Stichtag 31. März 2016 3120 U-Haft-Insassen. Ein Jahr zuvor waren es 2558. Fast 60 Prozent der Gefangenen in Untersuchungshaft seien Ausländer, teilte ein Sprecher des Justizministeriums auf Anfrage unserer Redaktion mit.

In NRW stehen rund 18.600 Haftplätze zur Verfügung. Daran wird sich auch so schnell nichts ändern, heißt es aus dem Justizministerium. Denn ein Teil der Haftplätze sei immer wegen Sanierungsarbeiten belegt. Auch in Zukunft bleiben alle 36 Haftanstalten bestehen.

(heif)
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