NRW-SPD-Chefin Kraft holt Deutsch-Türkin in Zukunftsteam

Die nordrhein-westälische SPD-Chefin Hannelore Kraft hat die Deutsch-Türkin Zülfiye Kaykin als Integrationsexpertin in ihr sogenanntes Zukunftsteam zur Landtagswahl am 9. Mai geholt. Kaykin sagte am Donnerstag in Düsseldorf, sie sehe Nordrhein-Westfalen als "Schmelztiegel und Einwanderungsland".

Kraft holt Deutsch-Türkin in ihr Kompetenzteam
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Die 41-jährige Sozialdemokratin ist hauptamtliche Geschäftsführerin der DITIB Bildungs- und Begegnungsstätte in der Duisburger Merkez Moschee. Die verheiratete Mutter zweier Kinder hat seit den 90er Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft. Kaykin, die seit Jahren in der Duisburger Kommunalpolitik aktiv ist, war 2007 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik ausgezeichnet worden. Die gelernte Kauffrau ist seit 1994 SPD-Mitglied.

Die CDU hatte 2005 erstmals in NRW ein Integrationsministerium eingeführt. Integrationsminister ist der CDU-Politiker Armin Laschet. Kaykin bescheinigte Laschet, gute "Ansätze" zu verfolgen. Sie wolle Integration aber stärker mit anderen Politikfeldern wie Familie, Bildung und Soziales verzahnen. Auch sollten stärker als bisher die Chancen von Zuwanderung in einer älter werdenden Gesellschaft in den Mittelpunkt gerückt werden.

Die SPD sei beim Thema Integration weiter als die CDU, sagte Kraft. sie nannte als Beispiel das kommunale Ausländerwahlrecht und die doppelte Staatsbürgerschaft. Kaykin sei eine Fachfrau "für den interkulturellen Dialog". Es sei an der Zeit, mehr Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aktiv an der Politik zu beteiligen. Bei der Wahl würden auch sechs Migranten für die SPD kandidieren.

In der vergangenen Woche hatte Kraft DGB-Landeschef Guntram Schneider als Schattenarbeitsminister der SPD präsentiert. Weitere Mitglieder des Teams sollen in den nächsten Wochen folgen.

(DDP/felt)
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