Energiepolitik Kraft will Kohlekraftwerke in NRW vorerst erhalten

Düsseldorf · Im Streit über den künftigen Energiemix in Deutschland setzt sich die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) für den Erhalt von Kohlekraftwerken in ihrem Bundesland ein.

"Die nordrhein-westfälische Landesregierung steht dazu, dass es in NRW für die nächsten Jahrzehnte noch Kohlekraftwerke geben wird", sagte Kraft dem "Handelsblatt" vom Dienstag. "Wir können nicht gleichzeitig aus der Atomkraft und der Kohlekraft aussteigen", fügte die SPD-Politikerin hinzu.

Zur Kohleverstromung hatte es mehrfach widerstreitende Äußerungen von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (beide SPD) gegeben. Hendricks plädiert dafür, Kohlekraftwerke vom Netz zu nehmen, um die Kohlendioxidemissionen zu reduzieren und so die deutschen Klimaschutzziele zu erreichen.

Gabriel dagegen hält Kohlestrom auch auf mittlere Sicht für unverzichtbar. Wer aus der Kohleverstromung aussteige, sorge für explodierende Stromkosten, Versorgungsunsicherheit und die Abwanderung großer Teile der deutschen Industrie, argumentiert der Wirtschaftsminister.

Die Bundesregierung will Anfang Dezember ihr "Aktionsprogramm Klimaschutz 2020" verabschieden, darin soll auch die Frage nach der Zukunft von Kohlekraftwerken beantwortet werden.

(AFP)
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