Auch andere Bundesländer betroffen Mehr als elf Prozent der Grundschulen in NRW haben keinen Rektor

Berlin · Deutschlands Grundschulen mangelt es an Führungspersonal. Hunderte von Rektorenstellen sind nur kommissarisch besetzt. Insbesondere in NRW ist die Lage gravierend.

Schulen in NRW - Fakten im Überblick
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Foto: dpa, Julian Stratenschulte

Einer Umfrage der "Welt am Sonntag" zufolge müssen nach den jüngsten verfügbaren Daten in Berlin, Niedersachsen und Sachen-Anhalt jeweils rund acht Prozent der staatlichen Grundschulen ohne feste Leitung auskommen. In Nordrhein-Westfalen fehlt sogar an mehr als elf Prozent der Schulen ein Rektor oder eine Rektorin.

Einen Grund für den Mangel sehen Gewerkschafter in den Umstand, dass gerade an Grundschulen Rektoren und ihren Stellvertretern eine hohe zusätzliche Arbeitsbelastung aufgebürdet werde, ohne dass dem eine angemessene Entlohnung gegenüber steht. Auch die schlechte Vorbereitung auf die Leitungsaufgaben und lange Einstellungsverfahren schreckten potenzielle Bewerber ab.

Ende Januar waren in Nordrhein-Westfalen 328 von 2891 staatlichen Grundschulen betroffen. In Niedersachsen waren im Herbst 132 von rund 1700 Rektoren-Stellen nur kommissarisch besetzt. In Sachsen waren es 44 Stellen. Der Umfrage unter den Kultusministerien der Länder zufolge fehlen außerdem in Sachsen-Anhalt derzeit 39 Grundschulrektoren, in Thüringen 31, in Mecklenburg-Vorpommern 18, in Brandenburg zwölf und in Bremen vier Rektoren.

In Berlin waren mit 30 Vakanzen mehr als acht Prozent der Stellen nur kommissarisch besetzt. "Eine kleine zweistellige Zahl" fehlt an Bayerns 2.400 staatlichen Grundschulen, wie das Bildungsministerium erklärte. Andere Länder, darunter Baden-Württemberg und Hessen, konnten oder wollten keine Zahlen nennen.

(KNA)
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