Nach Schüler-Protesten Ministerin schließt neue Mathe-Abiklausur nicht aus

Düsseldorf · Mehrere Hundert Abiturienten haben am Dienstag vor dem NRW-Schulministerium in Düsseldorf gegen die Mathematikprüfungen vor einer Woche demonstriert. Die Schüler-Proteste zeigen Wirkung: Sylvia Löhrmann will entscheiden, ob es einen Nachholtermin geben wird.

Weil die Klausuren ihrer Meinung nach zu schwer waren, fordern die Schüler einen freiwilligen Nachholtermin. Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) stellte sich gestern nicht persönlich der Kritik, äußerte sich aber zu den Forderungen. Sie schloss eine zweite Mathe-Klausur nicht aus.

"Spätestens im Laufe dieser Woche" will die Ministerin entscheiden, wie mit den Klausuren umzugehen ist. Anders als 2008 und 2011, als es wegen missverständlich formulierter Aufgaben bereits Mathe-Nachholklausuren gegeben hatte, gehe es diesmal aber nicht um Fehler in der Klausur, sondern nur darum, ob die Aufgaben zu schwer waren.

"Uns erreichen dazu sehr unterschiedliche Aussagen. Es gibt sowohl Schüler als auch Lehrer, die sagen, die Klausur sei lösbar gewesen", sagte Löhrmann. Die Bedenken der Schüler sowie die Stellungnahme der zuständigen Aufgabenkommission sollen nun geprüft werden. Das sollen Fachleute und Juristen des Ministeriums übernehmen.

Einer Online-Petition für eine zweite Klausur hatten sich bis gestern mehr als 7000 Schüler angeschlossen. Sie fordern die Überprüfung der gestellten Aufgaben durch eine Kommission aus neutralen Fachleuten.

Nach Ansicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft waren die Klausuren im Vergleich zu früheren Jahren "sehr, sehr schwer, aber grundsätzlich lösbar".

Die schulpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Petra Vogt, verlangte von Löhrmann Aufklärung, was wo schiefgelaufen sei. Der Landtag soll sich morgen mit dem Thema befassen.

(muse)
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