Projekte sollen Nahmobilität verbessern NRW baut fünf Fahrrad-Autobahnen

Düsseldorf · Eine Kommission der Landesregierung hat festgelegt, welche Projekte realisiert werden sollen. Dazu zählen Routen in Düsseldorf, Köln und Ostwestfalen. Kritiker werfen Rot-Grün Geldverschwendung vor.

 Fahrrad-Autobahn in der Stadtregion Arnheim-Nimwegen.

Fahrrad-Autobahn in der Stadtregion Arnheim-Nimwegen.

Foto: Planersocietät

Der Planungswettbewerb des NRW-Verkehrsministeriums für den Bau von Radschnellwegen in NRW ist entschieden. Wie aus Jury-Kreisen zu erfahren war, sollen fünf Velo-Autobahnen realisiert werden. Die Gewinner sollen offiziell am 20. November auf einem Rad-Kongress in Düsseldorf bekanntgegeben werden.

Nach Informationen unserer Redaktion soll eine 45 Kilometer lange Piste gebaut werden, die von Ratingen über Düsseldorf nach Monheim führt. Bei Köln ist eine Schnellpiste geplant, die Frechen (Rhein-Erft-Kreis) mit der Kölner Innenstadt verbindet. In Ostwestfalen soll eine Schnellstrecke (36 Kilometer) von Herford über Bad Oeynhausen nach Minden entstehen.

Fahrradland Nummer eins

Zu den Siegern soll auch der Vorschlag aus dem Rhein-Sieg-Kreis zählen. Dort hatten die Planer eine Piste vorgeschlagen, die von Bornheim über Bonn nach Siegburg führen soll. Auch die Stadt Rhede, die Stadt Iserlohn, der Kreis Düren und die Region Aachen waren ins Rennen gegangen.

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek will mit den Projekten die Nahmobilität verbessern. "Schon heute ist NRW das Fahrradland Nummer eins", stellte der SPD-Politiker fest. Experten seien sich sicher, dass der Radverkehr immer weiter zunehmen werde. Umso wichtiger sei es, frische Konzepte zu entwickeln. Die Idee sei in den Niederlanden ein großer Erfolg, nun werde sie nach NRW übertragen.

Kritik der Opposition

Das Land will jetzt zunächst die Planungsmittel bereitstellen. Experten schätzen, dass sich die Kosten für den Bau der fünf Rad-Autobahnen auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag belaufen. Daran entzündet sich jetzt die Kritik der Opposition.

"Grundsätzlich sind Radautobahnen eine gute Sache — wenn man sie sich leisten kann", sagte Bernhard Schemmer, Verkehrsexperte der CDU. Christof Rasche, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP, kritisierte, Groschek habe ein "Symbol-Projekt der Grünen" übernommen.

Arndt Klocke, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Landtag, begrüßte den Bau der Rad-Autobahnen. Die Velo-Pisten gäben Pendlern die Möglichkeit, täglich und ohne Stau schnell zu Arbeit zu kommen. Straßen würden entlastet und Abgase reduziert.

(RP)
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