359 Millionen Euro im Jahr 2016 NRW-Finanzminister muss wegen Flüchtlingen neue Schulden machen

Düsseldorf · Die Ausgaben des Landes NRW liegen im kommenden Jahr rund 360 Millionen Euro höher aus als bislang geplant. Das sagte NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) bei einer Pressekonferenz und bestätigte damit einen Vorabbericht unserer Redaktion.

Kosten für Flüchtlinge: Die wichtigsten Antworten
Infos

Kosten für Flüchtlinge: Die wichtigsten Antworten

Infos
Foto: dpa, rwe lof

Das zusätzliche Geld sei "im Wesentlichen der Flüchtlingsthematik geschuldet", so der Minister. Statt der bislang geplanten Neuverschuldung von rund 1,5 Milliarden wird das Land 2016 nun rund 1,8 Milliarden Euro zusätzliche Schulden aufnehmen - immer noch rund 100 Millionen Euro weniger als im laufenden Jahr. Einer entsprechende Ergänzung zum Haushaltsentwurf 2016 hat das Landeskabinett gestern zugestimmt. Das durch die Schuldenbremse vorgeschriebene Ziel eines ausgeglichenen Haushaltes im Jahr 2019 sieht Walter-Borjans nicht in Gefahr: "Es bleibt dabei: Keine neuen Kredite ab 2019."

Insgesamt würden die Ausgaben des Landes für Flüchtlinge sich von derzeit knapp zwei Milliarden Euro im kommenden Jahr verdoppeln. "In den vier Milliarden Euro sind rund 2,6 Milliarden Euro an Zuweisungen an die Kommunen enthalten", so Walter-Borjans. Davon wiederum trage der Bund mit 796 Millionen Euro rund 19,6 Prozent. Walter-Borjans: "Das ist im Ergebnis ein Rückzug aus der Finanzierung: 2015 hat der Bund noch 22 Prozent unserer Flüchtlingsausgaben getragen."

Liebe Leserinnen und Leser,
Ihre Meinung zu RP Online ist uns wichtig. Anders als sonst bei uns üblich gibt es allerdings an dieser Stelle keine Möglichkeit, Kommentare zu hinterlassen. Zu unserer Berichterstattung über die Flüchtlingskrise haben wir zuletzt derart viele beleidigende und zum Teil aggressive Einsendungen bekommen, dass eine konstruktive Diskussion kaum noch möglich ist. Wir haben die Kommentar-Funktion bei diesen Themen daher vorübergehend abgeschaltet. Selbstverständlich können Sie uns trotzdem Ihre Meinung sagen — per Facebook oder per E-Mail.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort