"Digitaler Aufbruch" für NRW Hannelore Kraft fordert kostenloses W-Lan in Fußgängerzonen

Düsseldorf · Schnelles Internet auf dem Land, kostenloses W-Lan in Fußgängerzonen und digitale Lounges: Regierungschefin Hannelore Kraft (SPD) will in Nordrhein-Westfalen den "digitalen Aufbruch" vorantreiben und sieht dabei auch große Chancen für die Wirtschaft.

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Foto: dpa/Michael Kappeler

"Der Strukturwandel dieser Tage ist digital", sagte die Ministerpräsidentin am Donnerstag in Düsseldorf. Beim schnellen Internet liege NRW mit einer Versorgungsquote von gut 70 Prozent der Haushalte zwar schon weit vorn, bis 2018 sollten aber auch alle noch fehlenden Kommunen und besonders die Gewerbegebiete angeschlossen sein.

Die rot-grüne Regierung werde den digitalen Wandel in Wirtschaft und Industrie, aber auch etwa in Wissenschaft und Verwaltung unterstützen. Bei allen Veränderungen müsse der Menschen im Mittelpunkt bleiben, betonte sie vor Journalisten zum Jahresauftakt. Digitalisierung sei kein "Selbstzweck", sondern eröffne für alle neue Chancen und müsse auch der Sicherung von Arbeitsplätze dienen. In Wirtschaft und Industrie stehe man vor nachhaltigen Veränderungen.

Kritik kam von der Opposition. Die Regierung setze keine Impulse, sondern wolle sich nun mit dem Thema Digitalisierung einen "modernen Anstrich" gegen, meinte CDU-Fraktionschef Armin Laschet. Kraft entdecke etwas spät, dass auch in NRW eine "digitale Revolution" im Gang sei. Auch nach Ansicht der Piraten-Fraktion "hechelt" Rot-Grün der Entwicklung hinterher.

Kraft kündigte an, sie werde Vertreter von Handwerk, Handel, Industrie, Dienstleistung, Gewerkschaften und Wissenschaft zu einer Gesprächsreihe "Digitaler Aufbruch" einladen, um Handlungsoptionen zu benennen. IT-Sicherheit und Forschung werde großgeschrieben.
Realistisches Ziel sei, dass 1000 Forscher in NRW gemeinsam für mehr Datensicherheit und die "digitale Welt von morgen" arbeiten. Man wolle auch die weitere Gründung von Start-Up-Unternehmen in diesem High-Tech-Bereich unterstützen.

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Ein weiteres Feld: Die Digitalisierung des öffentlichen Raums. Kostenloses W-Lan in den Fußgängerzonen und digitale Lounges in öffentlichen Räumlichkeiten müssten selbstverständlich werden, meinte Kraft. E-Government werde in NRW flächendeckend kommen. Ab 2022 soll die Landesverwaltung vollständig elektronisch aufgestellt sein. Vorreiter will NRW bei der digitalen Steuerung der Verkehrsströme werden.

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Krafts Stellvertreterin, Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne), will auch den Bereich Bildung in die Digitalisierungs-Offensive mit einbeziehen. "Im Schulbereich fangen wir nicht bei null an." Digitale Medien seien auch hilfreich bei der individuellen Förderung von Schülern in inklusiven Gruppen, wo Kinder mit und ohne Behinderung zusammen lernen. Medienkompetenz und die Anwendung digitaler Medien werde in der Lehrerausbildung einen "verpflichtenden Stellenwert" erhalten.

(lnw)
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