Neue Strategie verabschiedet Mehr als eine Million Menschen in NRW leiden unter Lärm
Düsseldorf · Rund 1,4 Millionen Menschen in NRW sind gesundheitsschädlichem Verkehrslärm ausgesetzt. Die Landesregierung setzt auf Hilfe vom Bund und auf Selbsthilfe von "Aktionsbündnissen". Das geht aus der am Dienstag vom Kabinett beschlossenen "Lärmminderungsstrategie" hervor.
"Etwa drei Viertel der von Lärm betroffenen Menschen leben an kommunalen Straßen", teilte die Staatskanzlei in Düsseldorf mit. Lärmschutzmaßnahmen kosteten etwa 500 Millionen Euro. Dafür hätten viele klamme Kommunen aber kein Geld. Deswegen werde NRW eine Gesetzesinitiative für ein Finanzierungsprogramm in den Bundesrat einbringen. Der Bund solle den Lärmschutz für die Kommunen fördern.
Außerdem müssten die bundesweiten Grenzwerte und rechtlichen Regelungen für Lärmschutzmaßnahmen verschärft werden. Immerhin gehe die Europäische Umweltagentur davon aus, dass Umgebungslärm jährlich in etwa 10.000 Fällen in Europa Ursache für einen vorzeitigen Tod sei.
Die Landesregierung will außerdem das freiwillige Aktionsbündnis "NRW wird leiser" stärken. Die vom NRW-Umweltministerium angestoßene Initiative hat kommunale Verbände, Wirtschaft, Behörden und Bürgerinitiativen an einen Tisch gebracht, um Konzepte für besseren Lärmschutz zu erarbeiten.