Schulministerin zur Debatte über Sexualkunde NRW-Schulen sollen zu Toleranz erziehen

Düsseldorf · Die Erziehung zu Offenheit und Toleranz gegenüber sexueller Vielfalt gehört für die nordrhein-westfälische Schulministerin Sylvia Löhrmann zu den Bestandteilen des Unterrichts. Hintergrund ist eine Petition von Bürgern in Baden-Württemberg, die gegen das Thema Homosexualität im Unterricht ist.

Porträt: Das ist Sylvia Löhrmann
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Die schulische Sexualkunde könne einen Beitrag leisten zur Beseitigung von Diskriminierung von homo-, bi- und transsexuellen Menschen, teilte die Grünen-Politikerin am Freitag mit. Hochgekocht war die Debatte um Aufklärung über sexuelle Vielfalt duch das Coming-Out des Ex-Fußballprofis Thomas Hitzlspergers und das zeitgleiche Bekanntwerden einer Büger-Petition in Baden-Württemberg.

In Baden-Württemberg will die grün-rote Landesregierung erreichen, dass das Thema Homosexualität im Unterricht ausführlicher behandelt wird. Dagegen gibt es eine Online-Petition, deren Unterstützerzahl bis Freitagmittag auf mehr als 80.000 wuchs. Während der ehemalige Fußballer Thomas Hitzlsperger für seinen Schritt, öffentlich zu erklären, schwul zu sein, von allen Seiten Respekt erhält, freuen sich die Organisatoren der Kampagne: Die Zahl der Unterstützer ist in den vergangenen Tagen pro Minute um zehn gestiegen.

Projekte in NRW gegen Diskeminierung

Im Netzwerk "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" widmen sich laut Löhrmann rund 350 NRW-Schulen Projekten gegen Diskriminierung, Mobbing und Gewalt. Die Ministerin nannte außerdem die NRW-Initiative "Schule ohne Homophobie - Schule der Vielfalt". Diese setze sich dafür ein, dass an Schulen in NRW mehr für die Akzeptanz von unterschiedlichen Lebensweisen getan werde.

"Aufgabe der Schulen ist es, Schülerinnen und Schüler altersgemäß mit den biologischen, aber auch mit den ethischen, sozialen und kulturellen Fragen von Sexualität vertraut zu machen", erläuterte Löhrmann die entsprechenden Regeln aus dem Schulgesetz. Der Sexualkunde-Unterricht ergänze die Sexualerziehung der Eltern. "Über Ziel, Inhalt und Methoden werden die Eltern in Nordrhein-Westfalen von der Schule informiert", erklärte die Ministerin.

Für die Sexualerziehung an den Schulen zwischen Rhein und Weser gelten Richtlinien aus dem Jahr 1999. In einem Abschnitt geht es auch um das Thema sexuelle Orientierung.

(lnw)
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