Forderung der CDU NRW soll WestLB-Kunst kaufen

Düsseldorf · Die CDU im Düsseldorfer Landtag ist für den Aufkauf der WestLB-Kunstsammlung aus Steuermitteln. In gut zwei Wochen will sie dem Plenum einen entsprechenden Antrag vorlegen, dessen Entwurf unserer Redaktion vorliegt.

 Was passiert mit der Kunst des WestLB-Nachfolgers Portigon?

Was passiert mit der Kunst des WestLB-Nachfolgers Portigon?

Foto: dpa, ve htf hpl

Darin heißt es: "Im Rahmen der Beratungen zum Nachtragshaushaltsentwurf 2015 werden die entsprechenden haushalterischen Anpassungen vorgenommen."

Damit dürfte der Verkauf der Sammlung an private Investoren vom Tisch sein. Denn auch die rot-grüne Landesregierung, die den freien Verkauf der Sammlung durch die WestLB-Nachfolgerin Portigon anfangs noch tolerieren wollte, ist nach bundesweiten Protesten inzwischen eingeknickt.

Im Januar erklärte NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD), seine Regierung werde "alles in ihren Kräften Stehende tun, um die Kunstwerke für Nordrhein-Westfalen zu sichern". Er ließ aber ausdrücklich offen, "wie und von wem die mit einer Übernahme verbundenen Kosten getragen werden".

Da wird die CDU jetzt konkret: Die Sammlung solle "zu ihrem Versicherungswert auf die Kunststiftung NRW übertragen" werden, heißt es in dem Antrag. Die notwendigen finanziellen Aufwendungen würden unter anderem aus dem Verkaufserlös der Warhol-Bilder der landeseigenen Westspiel-Gruppe gedeckt. Das Staatsunternehmen Westspiel hatte im November zwei Warhol-Werke für rund 120 Millionen Euro verkauft. Der Versicherungswert der WestLB-Kunstsammlung beträgt 28 Millionen Euro.

Der Kultur-Experte der CDU im Landtag, Thomas Sternberg, wertet die Lage nun so: "Nachdem die Landesregierung sich endlich doch für den Verbleib der Sammlung ausgesprochen hat, machen wir jetzt den Weg für die Finanzierung frei. Damit ist die Privatisierung der Sammlung politisch nicht mehr durchsetzbar. Die Kunst bleibt in Nordrhein-Westfalen."

(RP)
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