Schüler sollen entlastet werden NRW-Schulministerin will "Turbo-Abitur" verbessern

Düsseldorf · In Nordrhein-Westfalen soll es beim Abitur nach acht Gymnasialjahren (G 8) bleiben. Dies hat der von Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) eingesetzte Runde Tisch in seiner Abschlusssitzung mit großer Mehrheit zu Protokoll gegeben. Lediglich die beiden Elternorganisationen "Gib-8" und "G9-Jetzt-NRW" fordern die Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren (G 9).

 Sylvia Löhrmann, Schulministerin in NRW.

Sylvia Löhrmann, Schulministerin in NRW.

Foto: dpa, mb hpl

"Das war ein anstrengender Prozess", sagte Löhrmann nach den Beratungen. Ihr Ziel sei es, das Thema bis zum Jahresende abschließen zu können.

Allerdings soll es nach dem Willen des Runden Tisches eine Reihe von verbindlichen Veränderungen geben, um die Schüler zu entlasten: Dazu gehört auch eine Einschränkung des Nachmittagsunterrichts, der in den Klassen fünf bis sieben höchstens einmal pro Woche stattfinden soll; in den Klassen acht und neun wäre er demnach maximal zweimal wöchentlich zulässig.

An Tagen mit verpflichtendem Nachmittagsunterricht sollen die Schüler künftig keine Hausaufgaben mehr erledigen müssen. Zudem sollen die Hausaufgaben generell vermindert werden. In der Sekundarstufe I soll es nur zwei (nur in Ausnahmen drei) Klassenarbeiten pro Woche geben; in der Oberstufe ist zu prüfen, ob die Zahl der Klausuren auf zwei pro Woche begrenzt werden kann. Darüber hinaus sind die Schulen gehalten, die Lehrpläne zu überarbeiten und zu straffen. Klargestellt wurde auch, dass eine Schulstunde in der Regel 45 Minuten dauert.

Eingeladen zu den Gesprächen waren insgesamt rund 60 Eltern-, Schüler- und Lehrervertreter, kommunale Spitzenverbände, Kirchen, Wissenschaftler und Parteien sowie die beiden Bürgerinitiativen. Der Landtag soll sich möglichst noch im Dezember mit den Empfehlungen des Gremiums befassen.

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