Für aggressive Häftlinge NRW testet rosa Gefängniszellen
Düsseldorf · Knasträume in Barbie-rosa - ein interessantes Experiment für den Justizminister in NRW. Beruhigend sollen die Zellen in kräftigen Erdbeereis-Farben wirken. Bei der CDU-Opposition wird die Wirkung allerdings verfehlt.
Justizpressesprecher Detlef Feige dementierte am Dienstag aber Befürchtungen der CDU-Opposition, dass die "Pilotversuche Rosa Zellen" demnächst auf alle 37 Haftanstalten in NRW ausgedehnt werden sollen.
In einem Brief an Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) fragt der CDU-Landtagsabgeordnete Peter Biesenbach nun, ob die Aktion als Karnevalsscherz zu verstehen sei. Feige verneint das. In anderen Ländern habe es bereits farbpsychologische Experimente gegeben, die nahelegten, dass rosa gestrichene Zellen aggressionsmindernd wirken könnten, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.
In Dortmund werde nun in einer Hochsicherheitszelle überprüft, wie sich aggressive Häftlinge in dem kleinen, in kräftigem Pink bemalten Raum verhalten. Aus Hagen lägen bislang keine einschlägig auswertbaren Ergebnisse vor.
Die CDU sieht bereits Rot bei dem Thema. Es sei doch davon auszugehen, dass die Unterbringung in einer rosafarbenen Zelle "gerade in dem vielfach von körperlicher Stärke und aggressiver Männlichkeit dominierten Haftalltag als Demütigung empfunden und im Ergebnis zusätzliche Spannungen im Strafvollzug auslösen wird", argwöhnt Biesenbach. Das Justizministerium will in den nächsten Wochen antworten.