Rechtsterror NSU: Landtag einigt sich auf U-Ausschuss
Düsseldorf · Nach dem Bundestag und mehreren Landtagen macht nun auch das Landesparlament in Nordrhein-Westfalen die Verbrechensserie des rechtsterroristischen NSU zum Gegenstand eines Untersuchungsausschusses.
Auf einen entsprechenden gemeinsamen Antrag verständigten sich am Dienstag die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen sowie die Oppositionsfraktionen von CDU, FDP und Piraten, wie die fünf Fraktionen in Düsseldorf mitteilten. "Dieser fraktionsübergreifende Antrag macht deutlich, dass in Nordrhein-Westfalen ein breites parlamentarisches Interesse an der Aufklärung der NSU-Taten besteht", hieß es in einer Erklärung der zuständigen Fraktionsvertreter.
Dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) werden insgesamt zehn Morde, zwei Sprengstoffanschläge und eine Serie von Raubüberfällen zur Last gelegt. Mehrere Tatorte lagen in Nordrhein-Westfalen: So werden die Rechtsextremisten für zwei Sprengstoffanschläge in Köln in den Jahren 2001 und 2004 sowie den Mord an einem Dortmunder Kioskbesitzer im April 2006 verantwortlich gemacht.
Der NSU soll aus der in München vor Gericht stehenden Beate Zschäpe sowie Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos bestanden haben. Die beiden Rechtsextremisten nahmen sich nach einem missglückten Banküberfall im November 2011 das Leben.