WestLB-Nachfolger Portigon kommt nicht aus den roten Zahlen

Düsseldorf · Bilanz 2013: Das WestLB-Nachfolgeunternehmen Portigon schreibt weiter tiefrote Zahlen. Insgesamt wies das Unternehmen für das Jahr 2013 einen Verlust von 826 Millionen Euro aus. Indes will das Institut die Weichen für einen Verkauf seines Servicegeschäfts PFS stellen.

WestLB-Nachfolger: Portigon kommt nicht aus den roten Zahlen
Foto: DPA

Das Minus fiel damit noch mehr als 250 Millionen Euro höher aus als 2012. Das Eigenkapital - ursprünglich rund 4,1 Milliarden Mark - schrumpfte damit weiter auf knapp 2,3 Milliarden Euro.

Auch im laufenden Geschäftsjahr rechnet Portigon "mit einem Verlust in der Größenordnung eines mittleren dreistelligen Millionenbetrages". Dennoch zeigte sich Portigon-Chef Dietrich Voigtländer zuversichtlich, dass das vom Land Nordrhein-Westfalen, den NRW-Sparkassen und dem Bund bereitgestellte Geld "ausreichen wird, den Transformationsprozess zu gestalten".

Die Zahl der Portigon-Beschäftigten sank im vergangenen Jahr um 640 auf knapp 2000 Mitarbeiter. Auch in diesem Jahr soll der Personalabbau weitergehen.

In den kommenden Wochen will der WestLB-Nachfolger indes die Weichen für einen Verkauf seines Servicegeschäfts PFS stellen. Der Verkaufsprozess solle im zweiten Quartal 2014 starten, teilte Portigon am Mittwoch in Düsseldorf mit. Die PFS soll Kunden wie Bad Banks bei der Abwicklung etwa von faulen Krediten unterstützen.

Die Uhr für den Verkauf tickt: Auflagen der EU-Kommission fordern eine Veräußerung bis 2016. Portigon verbuchte im vergangenen Jahr vor allem wegen der Abgeltung von Pensionsverpflichtungen 825,9 (Vorjahr: 569,6) Millionen Euro Verlust. Von ursprünglich 4,1 Milliarden Euro Eigenkapital Ende 2011 waren Ende 2013 noch rund 2,26 Milliarden Euro übrig.

Portigon-Chef Dietrich Voigtländer betonte, der Vorstand sei zuversichtlich, dass der Betrag ausreiche, den Umbau des Instituts zu gestalten. Portigon ist Rechtsnachfolger der WestLB, die 2012 auf Druck der EU-Kommission nach jahrelangem Streit um Garantien und öffentliche Beihilfen zerschlagen wurde.

Portigon gehört dem Land Nordrhein-Westfalen. Das Düsseldorfer Haus hilft derzeit vor allem der Ende 2009 eingerichteten WestLB-Bad-Bank Erste Abwicklungsanstalt (EAA) dabei, milliardenschwere Risikoportfolien aus der Erbmasse der einst größten deutschen Landesbank abzuwickeln.

Voigtländer hatte bereits betont, es sei schwer, neue Kunden zu gewinnen - denn diese fragten, was nach Ablauf der Verkaufsfrist 2016 geschehen werde. Zugleich sei Portigon aber zuversichtlich, die PFS am Markt positionieren zu können.

(lnw reu)
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