Portigon-Sammlung Günther Uecker bezeichnet Kunstverkauf als "Schande"

Düsseldorf · Nachdem sich Zero-Künstler Heinz Mack im Interview kritisch zu den beabsichtigten Kunstverkäufen der Landesregierung NRW aus dem Bestand der Portigon (Ex-WestLB) geäußert hat und sogar Vergleiche zum Umgang der Nationalsozialisten mit Kunst anstellte, ergriff am Donnerstag der Künstler Günther Uecker das Wort.

 Günther Uecker war wie Heinz Mack Mitglied der ZERO-Gruppe.

Günther Uecker war wie Heinz Mack Mitglied der ZERO-Gruppe.

Foto: Andreas Endermann

Im Rahmen der Pressekonferenz zu seiner großen Ausstellung, die morgen beginnt, sagte Günther Uecker (84) zum Thema "Portigon": "Ich empfinde es als eine Schande, dass man Bilder, die Zeugnisse für die Ewigkeit sind, jetzt veräußern will, um Missstände, die man selber zu verantworten hat, auszugleichen".

Mack hatte die geplanten Verkäufe der Landesregierung mit den kunstmissachtenden Aktionen der Nationalsozialisten verglichen und darauf hingewiesen, dass ein Staat wohlüberlegt und zurückhaltend handeln müsse, wenn er Einfluss auf die Kunst nimmt.

Günther Uecker gehört wie Heinz Mack einer Künstlergeneration an, die nach der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus wegweisend die Erneuerung der Kunst vorangetrieben haben. Beide waren Mitglieder der in Düsseldorf gegründeten ZERO-Gruppe. Beide haben in den vergangenen 50 Jahren ein eigenständiges Werk entwickelt und internationale Anerkennung erworben.

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