Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft Untreue-Ermittlungen im Fall Wendt gegen Unbekannt eingeleitet

Düsseldorf · Die Affäre um den Bundesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hat ein strafrechtliches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Untreue.

 Polizeigewerkschafter Rainer Wendt.

Polizeigewerkschafter Rainer Wendt.

Foto: dpa, obe sab fpt

In der Gehaltsaffäre um den Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Untreue eingeleitet. Das Verfahren richte sich derzeit gegen Unbekannt, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft am Donnerstag auf Anfrage. Insoweit in Strafanzeigen konkrete Personen beschuldigt worden seien, habe sich gegen diese kein Anfangsverdacht ergeben. Die "Aachener Nachrichten" hatten zuerst darüber berichtet.

Wendt war Anfang März heftig in die Kritik geraten, nachdem bekannt geworden war, dass er trotz kompletter Freistellung für die Gewerkschaftsarbeit viele Jahre lang ein Teilzeitgehalt als Polizist des Landes NRW kassiert hatte. Bislang ist unklar, wer dafür verantwortlich ist, dass Wendt offenbar über viele Jahre hinweg ohne Gegenleistung bezahlt wurde.

Zudem hatte er als Aufsichtsrat des Versicherungskonzerns Axa über weitere Einnahmen von rund 50.000 Euro im Jahr verfügt, die er dem Land als Arbeitgeber nicht mitgeteilt haben soll. Deshalb hatte die Landespolizei auf Anweisung des NRW-Innenministeriums gegen Wendt ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Der 60-Jährige war vor wenigen Wochen als Polizist in den Ruhestand gewechselt.

(lsa/lnw)
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