Umfrage vor der NRW-Wahl Rot-Grün fällt zurück, FDP verbessert sich

Knapp zweieinhalb Wochen vor der Wahl in NRW liegt Rot-Grün drei Prozentpunkte hinter Schwarz-Gelb. Während vor allem die Grünen verloren, legte das Regierungsbündnis in der Wählergunst leicht zu. Laut der wöchentlich erhobenen Forsa-Umfrage für das Magazin Stern legten die Liberalen zwei Prozentpunkte zu. Eine klare Mehrheit hat keine der beiden Konstellationen.

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Foto: ddp

In der aktuellen Forsa-Umfrage verbesserte sich die FDP im Vergleich zur Vorwoche um 2 Punkte und findet sich nun bei acht Prozent wieder. Es ist ihr bester Wert seit langem: Bisher hatte sie in allen Umfragen des Instituts bei sechs Prozent gelegen. Die CDU gibt einen Punkt ab und kommt auf 38 Prozent. Zusammen hätten die beiden Parteien damit 46 Prozent.

Rot-Grün fällt in den Umfragen zurück. Zwar bleibt die SPD stabil bei 34 Prozent. Doch fielen die Grünen an Rhein und Ruhr um zwei Punkte auf nun neun Prozent. Die Linke verbesserte sich um einen Punkt auf sechs Prozent. Für "Sonstige Parteien" würden sich fünf Prozent der Nordrhein-Westfalen entscheiden.

Die Einbußen für die Grünen haben zur Folge, dass Rot-Grün mit 43 Prozent nunmehr drei Punkte hinter Schwarz-Gelb liegt. Beide Konstellationen hätten bei diesem Wahlergebnis keine Mehrheit. Denkbar wären dann eine Koalition aus SPD, Grünen und Linken (zusammen 49 Prozent) oder eine große Koalition (zusammen 72 Prozent).

Im Gespräch mit stern.de sagte Forsa-Chef Manfred Güllner, auf Grund der Plakate, Werbespots und Veranstaltungen der Parteien wüssten nun fast alle Bürger des Bundeslandes, dass sie bald an die Wahlurne gerufen werden. Güllner: "Dies hat zu einer stärkeren Wahrnehmung der politischen Informationen und einer stärkeren Polarisierung der politischen Lager geführt."

Die Abgrenzung der SPD von der Linkspartei hat seiner Ansicht nach bislang zu keiner Abwanderung potentieller Linken-Wähler zur SPD geführt. Die Linken-Wähler seien "Überzeugungswähler", die sich durch koalitionsarithmetische Überlegungen nicht von ihrer Wahlabsicht abbringen lassen.

Hinzu komme, dass nur eine Minderheit von 25 Prozent der SPD-Anhänger glaubt, dass ihre Partei nicht mit der Linken koalieren wird. Die klare Mehrheit von 68 Prozent der SPD-Wähler gehe nach den Erfahrungen mit Andrea Ypsilanti in Hessen der NRW-SPD davon aus, dass sie nach dem 9. Mai auch ein Bündnis mit der Linken nicht ausschließt.

(ots/pst)
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