Krankenhäuser in NRW Rot-Grün will 14.000 Betten abbauen

Düsseldorf · Der von der rot-grünen Landesregierung vorgelegte "Krankenhausrahmenplan" ist nach Einschätzung der Opposition unzureichend, weil er den Krankenhäusern keine Planungssicherheit biete.

 Gesundheitsministerin Barbara Steffens will dort Betten abbauen, wo sich der Bedarf reduziert hat.

Gesundheitsministerin Barbara Steffens will dort Betten abbauen, wo sich der Bedarf reduziert hat.

Foto: Grüne

Dem Konzept zufolge sollen bis 2015 landesweit 14 000 von 124 000 Betten abgebaut werden. Die Landesregierung scheue aber davor zurück, konkret zu werden, kritisiert der CDU-Politiker Peter Preuss: "Es ist auf den ersten Blick nicht erkennbar, für welches Krankenhaus sich Änderungen ergeben und welche Abteilungen betroffen sein werden."

Angesichts der Qualitätsanforderungen stelle sich für manche Krankenhäuser sogar die Frage, "ob sie unter Berücksichtigung des Personals, der Kapazitäten, der Räumlichkeiten und der weiteren Vorgaben überhaupt existenzberechtigt sind", so Preuss. Wenn eine Klinik nicht weiter als 20 Kilometer vom Wohnort entfernt sein soll, dann würden vor allem Häuser in Ballungszonen betroffen sein, vermutet Preuss. Doch auch für Krankenhäuser in ländlichen Regionen werde es Probleme geben.

NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) erklärte: "Betten sollen dort abgebaut werden, wo sich der Bedarf reduziert hat." Es gebe keine Vorfestlegung auf Regionen oder Siedlungsstrukturen. In der Geburtshilfe beispielsweise könne überall dort ein Abbau erfolgen, wo die Geburtenzahlen oder die Auslastungen der Häuser seit Jahren konstant rückläufig seien.

Dem Krankenhausplan zufolge sollen die Bettenkapazitäten in den Bereichen Erwachsenen-, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Geriatrie (Altersmedizin) und Neurologie noch aufgestockt werden. Dagegen sei in den Bereichen Augenheilkunde, Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten und Strahlentherapie wegen verstärkter ambulanter Behandlung ein Abbau möglich.

CDU-Fraktionschef Karl-Josef Laumann, der bis 2010 NRW-Gesundheitsminister war, hält indes das Jonglieren mit Bettenzahlen für überholt. Das interessierte nicht mehr, weil die Krankenhäuser inzwischen Pauschalen pro Krankheitsfall bekommen. Laumann: "Wenn ich Minister wäre, dann wäre von Betten keine Rede mehr."

(RP/pst)
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