Nachfolger für Hannelore Kraft Walter-Borjans für Groschek als SPD-Chef

Düsseldorf · Der noch amtierende NRW-Verkehrsminister Michael Groschek wird wohl neuer Chef der Landes-SPD – und bekommt prominente Unterstützung aus der eigenen Partei. NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans sprach sich für Groschek aus.

 Michael Groschek im Düsseldorfer Landtag (Archivfoto).

Michael Groschek im Düsseldorfer Landtag (Archivfoto).

Foto: MBWSV

Der noch amtierende NRW-Verkehrsminister Michael Groschek wird wohl neuer Chef der Landes-SPD — und bekommt prominente Unterstützung aus der eigenen Partei. NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans sprach sich für Groschek aus.

An der Spitze der Partei müsse jemand "mit Stallgeruch" stehen, "der eine ernüchterte Mitgliedschaft wieder aufbaut, wo nötig aber auch antreibt", sagte der Finanzminister. Mit Bezug auf Groscheks Position als Reserveoffizier ergänzte er: "Aufbauen hat etwas mit Bauen und antreiben hat etwas mit Verkehr zu tun - und ein bisschen General wäre jetzt auch nicht schlecht."

Groschek hatte bereits am Wahlabend die "fürchterliche Klatsche" seiner Partei zugegeben - und nach Berichten von Teilnehmern in der Sitzung des SPD-Landesvorstands nach der Wahl die analytisch profundeste Rede gehalten. Einen Neuanfang signalisiert der Wechsel des 60-jährigen Bau- und Verkehrsministers an die Spitze des größten SPD-Landesverbandes allerdings nicht. "Groschek hatte innerhalb der ehemaligen Ministerriege noch den meisten Mumm", twittert einer seiner Follower.

Andere äußern sich kritischer: "Mit Mike geht's wieder vorwärts in die Vergangenheit" und "Hallo, alte Beton- und Kohle-SPD". Tatsächlich verkörpert der gebürtige Oberhausener den "Traditionssozi" wie kein zweiter. Er kennt die NRW-SPD in- und auswendig, war zehn Jahre lang ihr Generalsekretär. 2009 bis 2012 gehörte er dem Bundestag an.

Parteipräsidium und Landesvorstand kommen heute Mittag in Düsseldorf zusammen, um über offene Personalfragen zu beraten. An den Sitzungen wird auch SPD-Chef und Kanzlerkandidat Martin Schulz teilnehmen.

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) wird unmittelbar nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt auf Dienstwagen, Chauffeur, Büro und Mitarbeiter verzichten. Ausgeschiedenen Regierungschefs stehen diese Privilegien für eine Übergangszeit zu, um Projekte abzuwickeln. Kraft wird allerdings ihr Mandat wahrnehmen und im Landtag Büro und Hilfskraft haben.

Auch NRW-Generalsekretär André Stinka ist gestern von seinem Posten zurückgetreten. Als Generalsekretär übernehme er die Verantwortung für das Wahlergebnis.

(kes/hüw)
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