Bildung Schulministerin will "Turbo-Abitur" erneut diskutieren

Düsseldorf · Das "Turbo-Abitur" nach nur acht Jahren Gymnasium (G8) steht in Nordrhein-Westfalen wieder zur Diskussion. Schulministerin Sylvia Löhrmann will in den nächsten Wochen einen Runden Tisch zu diesem Thema einberufen. Das teilte sie am Freitag mit.

Sylvia Löhrmann - grüne Schulpolitikerin und Spitzenkandidatin bei der NRW-Landtagswahl 2017
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Sylvia Löhrmann – die grüne Schulpolitikerin

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Foto: dpa, Roland Weihrauch

Ist bald Schluss mit dem "Turbo-Abitur"? Das will die NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) in den kommenden Wochen zumindest diskutieren. So will sie erneut maßgebliche Interessenvertreter an einem Runden Tisch zur Schulzeitverkürzung zusammenrufen.

Löhrmann begründete den Schritt am Freitag vor allem mit der Abkehr der Landeselternschaft der Gymnasien vom gemeinsamen Konsens für das G8-Abitur. Gleichzeitig warnte sie vor Schnellschüssen: Dass Sachsen seit Jahren im Bildungsvergleich der Länder vorne liege, habe auch damit zu tun, dass es dort seit Jahrzehnten eine stabile Schulstruktur gebe.

Bei ihrer traditionellen Schuljahrespressekonferenz kurz vor Ende der Sommerferien stellte Löhrmann die enormen Anstrengungen für Flüchtlingskinder heraus. In diesem Jahr investiere das Land zusätzlich rund 275 Millionen Euro in die Unterrichtung und Betreuung zugewanderter Kinder.

Ein Engpass zeichnet sich mit derzeit 420 unbesetzten Stellen bei der Lehrerversorgung an Grundschulen ab. Wegen Verlängerung des Grundschulstudiums gebe es in den nächsten zwei Jahren weniger Absolventen, erläuterte Löhrmann. Deswegen können vorübergehend auch Lehrer, die eigentlich für die Sekundarstufe II ausgebildet sind, an Grundschulen unterrichten.

(lai/dpa)
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