Was die Parteien zum Thema Schule sagen

Info Was die Parteien zum Thema Schule sagen

Sollen Kinder länger gemeinsam lernen?

CDU Es existiert kein wissenschaftlicher Nachweis, dass längeres gemeinsames Lernen zu besseren Lernerfolgen führt. Die CDU setzt auf Verbesserung des Unterrichts sowie auf Konsequentes Fördern und Fordern.

SPD Für gerechte Bildungschancen brauchen wir längeres gemeinsames Lernen mit individueller Förderung jedes einzelnen Kindes. Die viel zu frühe Auslese von Schülerinnen und Schülern führt in hohem Maße zu Benachteiligungen.

FDP Wissenschaftliche Studien zeigen, dass schwächere Schüler bei zu großen Leistungsspannen demotiviert, stärkere Schüler unterfordert werden. Es muss wie bisher eine äußere Differenzierung nach der 4. Klasse erfolgen.

Grüne Ja. Von- und miteinander lernen fördert Leistung, und der Lernerfolg hängt nicht mehr nur vom sozialen Status der Eltern ab. Nicht zuletzt deshalb sind unsere Grundschulen, in denen alle zusammen lernen, so erfolgreich.

Ist das gegliederte Schulwesen noch zeitgemäß?

CDU Ja. Bildungspolitik darf nicht sinnwidrig auf Fragen der Schulstruktur reduziert werden. Wir brauchen vor allem eine Diskussion darüber, wie gelernt, gelehrt und was im Unterricht vermittelt werden soll.

SPD Das mehrgliedrige Schulsystem ist gekennzeichnet durch mangelnde Durchlässigkeit, fehlende Aufstiegschancen, vielfaches Abschulen und Sitzenbleiben. Es verschwendet Talente. Deshalb wollen wir die Gemeinschaftsschule.

FDP Ja. Das Leitbild einer qualitativen Schulpolitik muss die individuelle und bestmögliche Förderung jedes einzelnen Kindes und Jugendlichen sein, nicht eine ideologische Strukturdebatte ohne wissenschaftliche Basis.

Grüne Nein. Es ist skandalös, dass wir Kinder mit neun Jahren in Schulformschubladen stecken. Nirgends ist Schulerfolg so abhängig vom Geldbeutel der Eltern wie bei uns. Das ist sozial ungerecht und verschwendet viele Talente.

Bleibt es beim Turbo-Abitur?

CDU Ja. Die Schulzeitverkürzung gelingt und wird von den Gymnasien im Regelfall gut umgesetzt. An Gesamtschulen und beruflichen Gymnasien wird das Abitur nach 13 Jahren abgelegt.

SPD Die schlechte Organisation des Turbo-Abiturs hat zu großen Belastungen für die jüngeren Schüler geführt. Das werden wir korrigieren. Wir wollen außerdem das Abitur nach zwölf, aber auch nach 13 Jahren ermöglichen.

FDP Ja. Die Verkürzung des gymnasialen Bildungsgangs ist richtig. Auch besteht für diejenigen Eltern, die dies für ihre Kinder wünschen, die Möglichkeit, an anderen Schulformen das Abitur nach 13 Jahren abzulegen.

Grüne Wir wollen Wahlfreiheit: Schulkonferenzen sollen selber entscheiden, ob sie das Abi nach acht oder neun Jahren oder ggf. beides anbieten. Der gut ausgestattete Ganztag bietet Rahmenbedingungen und Zeit für anderes Lernen.

Was tun gegen zu große Klassen?

CDU Seit 2005 wurden 8124 Lehrerstellen zusätzlich zu den bestehenden Stellen geschaffen. Ziel sind Klassengrößen von 25 Schülern in Grund- und Hauptschulen und 28 Schülern in Realschulen, Gesamtschulen und Gymnasien.

SPD Für eine gute Lernkultur sind kleinere Klassen erforderlich. Wir wollen, dass mittelfristig keine Klasse mehr als 25 Schüler hat. Dafür brauchen die Schulen eine entsprechende finanzielle und personelle Ausstattung.

FDP Seit 2005 sind 8124 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen worden. Die Lehrerstellen aus rückläufigen Schülerzahlen sollen für kleinere Klassen genutzt werden. Keine Klasse soll mittelfristig mehr als 25 Schüler haben.

Grüne Die sinkenden Schülerzahlen sollen für kleinere Klassen genutzt werden, nicht zum Sparen. Ziel: Grundschulklassen max. 23 Kinder, integrativ arbeitende Klassen in der Sekundarstufe I max. 25, im gemeinsamen Unterricht max. 20.

Sollen Lehrer Beamte sein?

CDU Die Abschaffung der Verbeamtung wäre ein Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Ländern. Ein Grund für den heutigen Lehrermangel liegt in der Vernachlässigung der Nachwuchsgewinnung durch die Vorgängerregierung.

SPD Lehrkräfte sollten guten Unterricht machen und Schülerinnen und Schüler auf ihrem Lern- und Lebensweg kompetent begleiten. Dabei hat das Berufsbeamtentum Vor- und Nachteile. Wir streben keine Gesetzesänderungan.

FDP Der Status sagt aus Sicht der FDP grundsätzlich nichts über die Qualität der geleisteten pädagogischen Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer aus.

Grüne Die Attraktivität des Lehrerberufs und die Einstellung zum Beruf dürfen nicht an einer Statusfrage hängen. Angestellte Lehrkräfte dürfen nicht schlechter gestellt werden. Keine Mehrklassengesellschaft im Lehrerzimmer!

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Zuletzt aktualisiert:

06.05.2010

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