NRW-Kulturministerium verfügt Ausfuhrstopp 112 Werke der WestLB-Kunstsammlung sind schon im Ausland

Düsseldorf · NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) hat die WestLB-Kunstsammlung unter den Schutz eines förmlichen Verfahrens gestellt. Doch 112 der rund 400 Werke befinden sich bereits im Ausland.

 Die Zentrale der WestLB-Nachfolgerin Portigon in Düsseldorf.

Die Zentrale der WestLB-Nachfolgerin Portigon in Düsseldorf.

Foto: dpa, mg fpt

Ein fünfköpfiger Sachverständigenausschuss werde prüfen, welche Teile der Sammlung auf die Liste national wertvollen Kulturgutes gesetzt werden sollen. Werke, die dort vermerkt sind, dürfen nicht mehr ins Ausland ausgeführt werden.

Nach Informationen unserer Redaktion befinden sich allerdings bereits 112 der rund 400 Werke umfassenden WestLB-Kunstsammlung im Ausland. Das geht aus einer geheimen Inventarliste vom vergangenen November hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

Der Liste zufolge befindet sich gegenwärtig in New York unter anderem je ein Werk von Piet Mondrian ("Three Plates from Portfolio of Ten Paintings"), von Gerhard Richter ("Farbfelder, 6 Anordnungen von Farben") und von Roy Lichtenstein ("Best Buddies (Conett 258) Screenprint in colors"). In London sind aus der WestLB-Sammlung außerdem ein Werk von Tony Cragg, fünf Werke von Candida Hoefer und sieben Werke von Wolfgang Tillmans registriert worden.

Die ehemalige Landesbank WestLB hatte in New York und in London jeweils Standorte. Ihre Nachfolgerin Portigon, die zu 100 Prozent dem Land NRW gehört, hatte den Verkauf der Sammlung angekündigt — die Landesregierung will dagegen neuerdings intervenieren.

Ein Portigon-Sprecher wollte die Angaben unter Verweis auf das Geschäftsgeheimnis nicht bestätigen. Er sagte aber, dass sich Kunstgegenstände der ehemaligen WestLB außer am Standort Düsseldorf schon immer auch an den Standorten London und New York befunden hätten.

(tor)
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