Duisburg Linke teils gewalttätiger als Pegida-Anhänger

Duisburg · Mehrere Polizisten sind bei einer Kundgebung in Duisburg zwischen die Fronten von Pegida-Anhängern und linken Gegendemonstranten geraten. Am Montag kam es zu Ausschreitungen, als eine Gruppe teils Vermummter aus den Reihen der Linken Polizisten mit Straßenschildern, Absperrgittern, Bauzäunen und Flaschen angriff und mit Pfefferspray auf die Polizeipferde losging. "Wir sind eine sehr aggressive Stimmung der Rechten gewohnt. Dass nun die Linken in diesem Maße angreifen, ist eine neue Entwicklung", so ein Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) NRW.

Die Beamten waren mit mehreren Hundertschaften im Einsatz, als die zunächst weitgehend friedliche Stimmung kippte. Etwa 400 Gegendemonstranten waren zu der Pegida-Kundgebung mit 150 Teilnehmern gekommen. Gegen 20 Uhr versuchten linke Gegendemonstranten, zu den Pegida-Anhängern vorzudringen. "Es war eine typische Einsatzsituation", sagt Arnold Plickert, Vorsitzender der GdP NRW. "Unsere gesetzliche Aufgabe ist es, den Marsch der Rechten zu schützen, und wenn die Linken an diese nicht herankommen, greifen sie die Polizisten an."

Plickert kritisiert, dass die Ausschreitungen vom Montag in der Politik nicht diskutiert würden. Es scheine, als mache man einen Unterschied zwischen rechter und linker Gewalt - auf Kosten der Polizeibeamten. "Mir fehlt der Aufschrei. Die Linken müssen genauso als Täter genannt werden." Die Polizei dürfe nicht zum Spielball zwischen Links und Rechts werden.

Überlegungen, generell die Mannschaftsstärke bei den Pegida-Kundgebungen zu erhöhen, gibt es bei der Polizei Duisburg nicht. "Wir bewerten die Lage immer aufs Neue und richten uns dabei nach den angegebenen Teilnehmerzahlen der Veranstalter", so ein Sprecher. Erst, wenn diese feststünde, könne man sagen, ob mehr oder weniger Polizeibeamte eingesetzt werden müssten. "Wir werden aber immer mit ausreichend Personal vor Ort sein."

Nach den Anschlägen von Paris und der damit verbundenen erhöhten Terrorwarnung hat die Beteiligung an den Pegida-Veranstaltungen in Duisburg und anderswo wieder neue Fahrt aufgenommen.

(jeku)
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