Leverkusen Lkw-Sperren gegen Terroristen

Leverkusen · Bayer 04 bewacht Stadion rund um die Uhr - Handtaschenverbot auf der Bierbörse.

Die Angst vor Terroranschlägen hat in Leverkusen zu teils massiven Verstärkungen der Sicherheitsmaßnahmen geführt. Der Fußball-Proficlub Bayer 04 lässt das eigene Stadion seit den Anschlägen von Paris im Stade de France im November rund um die Uhr bewachen, an 365 Tagen im Jahr. Ungewöhnlich reagiert jetzt auch der Veranstalter der Leverkusener Bierbörse: Er ließ an zwei Haupteingängen zum Festgelände Eisenbahnschienen im Boden versenken und einbetonieren: als Lkw-Sperren gegen Terroristen.

Bierbörsen-Organisator Werner Nolden (auch Veranstalter der Kölner Lichter) hat mit diesen massiven Sperrmaßnahmen eine sehr kontroverse Diskussion im Internet ausgelöst. Von "völlig absurde Maßnahme" bis "gut gemacht" reichen die Kommentare. Zu der Bierbörse in Leverkusen-Opladen kommen je nach Wetter bis zu 200.000 Besucher. Die kommende Veranstaltung (11. bis 15. August) wird noch mehr Besonderheiten aufweisen: Alle Festgäste sollen durchsucht werden. Die Zahl der Kontrolleure an den Eingängen wird dafür verdoppelt. Rucksäcke sind grundsätzlich verboten, Frauen dürfen zudem keine großen Handtaschen mitbringen. Erlaubt sind höchstens "Theatertäschchen". Mit diesen Anordnungen will Nolden die Durchsuchungszeit an den Kontrollstellen in Grenzen zu halten. Während der Veranstaltung sollen quer gestellte Fahrzeuge den Schutz des Geländes weiter erhöhen. Die Polizei Köln hat die Maßnahmen sehr gelobt.

Im Bayer 04-Stadion werden inzwischen auch VIP-Gäste konsequent durchsucht. Fahrer müssen Koffer- und Motorräume öffnen, damit Spürhunde ihre prüfenden Nasen reinhalten können. "Fakt ist", sagt Bayer 04-Geschäftsführer Michael Schade, "dass es in Paris den Tätern nicht gelang, ins Stadion zu gelangen, weil das Stadion wie eine Trutzburg geschützt ist. Und das ist auch bei uns in Leverkusen so."

(RP)
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