Düsseldorf Minister prüft Sicherheit im Jugendgefängnis Wuppertal

Düsseldorf · Nach Presseveröffentlichungen über Missstände in der Justizvollzugsanstalt Wuppertal-Ronsdorf hat NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) einen "Sicherheitscheck" der Jugendhaftanstalt angeordnet. Das geht aus einem Bericht hervor, der heute im Justizausschuss des Düsseldorfer Landtags vorgestellt werden soll. Bei einer Begutachtung der JVA hätten Sicherheitsexperten "Anlaufschwierigkeiten in der Anstalt gerade in Bezug auf den rechten Umgang mit Gefangenen konstatiert", heißt es in der Vorlage. Der Vollzug soll jetzt optimiert werden.

Ursache für spezielle Probleme in der Jugend-JVA ist offenbar das verhältnismäßig junge Personal. Als die Haftanstalt 2010 eröffnet wurde, erhielten etliche Berufsanfänger eine Chance, weitere Bedienstete wurden aus anderen Haftanstalten nach Wuppertal versetzt. Unter diesen Bedingungen würde für die Herausbildung und Verinnerlichung einer "stringenten Vollzugsphilosophie" eine gewisse Zeit benötigt, heißt es in dem Bericht. Eine besondere Gefährdung der Inhaftierten bestehe nicht. Die Einzelunterbringung der Gefangenen trage dazu bei, dass "gröbere Gewaltanwendungen nur vereinzelt" vorkämen.

In dem Bericht geht der Justizminister auf drei Vorfälle näher ein. Im ersten Fall soll sich ein Gefangener nach Drohungen von Mithäftlingen nicht mehr aus seiner Zelle getraut haben. Der Mann werde in einem besonders gesicherten Haftraum unterbracht, heißt es. Der Gefangene soll nach Drogenkonsum schon einmal Symptome von Verfolgungswahn gezeigt haben.

Der zweite Fall dreht sich um Gefangene, die sich nach einem Kartenspiel mit Schnürsenkeln "auspeitschen" wollten – gegen sie wurde ein Diziplinarverfahren eingeleitet. Im dritten Fall geht es um einen Suizidversuch. Der Gefangene habe an einem Berufsorientierungsjahr teilgenommen und keinerlei Auffälligkeiten gezeigt, heißt es.

(RP)
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