Führerschein weg Nationalspieler soll sich Rennen auf A46 geliefert haben

Düsseldorf · Jonathan Tah von Bayer 04 Leverkusen ist wegen zu schnellen Fahrens verurteilt worden. Laut Polizei soll er sich auf der Autobahn 46 bei Neuss ein Rennen geliefert haben.

Jonathan Tah: Das deutsche Abwehrtalent
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Das ist Jonathan Tah

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Foto: dpa, fg nic

Als Kapitän der U21-Fußballnationalmannschaft weiß der in Düsseldorf lebende und früher auch für die Fortuna spielende Verteidiger Jonathan Tah (21) um seine Vorbildrolle als Spitzensportler. Im Mai hat er das bei einer Autofahrt aber wohl ausgeblendet: Auf der A46 Richtung Neuss hatte er sich in einem BMW eine duellgleiche Hetzjagd mit einem Mercedes geliefert - direkt vor den Augen der Polizei. Das kostet den Profi von Bayer Leverkusen jetzt 600 Euro Buße, bringt ihm zwei Strafpunkte in Flensburg ein und einen Monat Fahrverbot. Diesen Bußgeldbescheid hatte er beim Amtsgericht zunächst angefochten. Doch als am Donnerstag darüber verhandelt werden sollte, kam nur seine Anwältin - und zog den Einspruch des abwesenden Nationalverteidigers zurück.

Tah war am Mittag des 10. Mai von einer nachfolgenden Polizeistreife dabei beobachtet worden, wie er sich im weißen BMW schon bei der Auffahrt auf die A46 ein Rennen mit einem schwarzen Mercedes lieferte. Beide Autos seien mit aufheulenden Motoren von der Beschleunigungsspur gleich auf den linken von drei Fahrstreifen gewechselt, hätten sich Stoßstange an Stoßstange bei hohem Tempo gejagt. Andere Autofahrer hätten abbremsen und ausweichen müssen.

Die Polizei stoppte die Autos und zeigte gleich beide Fahrer an. Tah soll dann erklärt haben, er habe sich kein Rennen geliefert und auch nicht rechts überholt. Gegen den anders lautenden Bußgeldbescheid ließ er über seine Anwältin zunächst Einspruch einlegen - um am Donnerstag durch die Advokatin dann alles zurückzuziehen.

Da der Fußballer bereits Punkte in Flensburg gesammelt hatte, war nicht die Regelbuße von lediglich 400 Euro verhängt worden, sondern gleich 600 Euro. Nach der Rücknahme des Einspruchs ist dieser Betrag nun fällig wie auch die Strafpunkte und das Fahrverbot.

Von seinem Arbeitgeber Bayer Leverkusen muss Tah keine weiteren Sanktionen befürchten. Dies bestätigte der Klub auf Nachfrage der dpa. "Es handelt sich um ein ganz normales Verkehrsdelikt. Der Spieler zahlt ein Bußgeld und erhält ein Fahrverbot für einen Monat", sagte ein Sprecher des Bundesligisten. Natürlich werde man mit dem Spieler darüber sprechen. "Das ist natürlich nicht gut. Aber wir besprechen das und damit ist die Geschichte erledigt", hieß es im Klub. "Über ein privates Autorennen wird nicht diskutiert", sagte der Bayer-Sprecher.

(RP)
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