Dormagen Nazi-Parolen an Dormagener Moschee-Rohbau

Dormagen · Bis zu 300 Dormagener kamen gestern Nachmittag an der Roseller Straße in Dormagen-Horrem zusammen und zeigten ihre Solidarität mit dem dort ansässigen Moschee-Verein. Der Grund: In der Nacht zu Sonntag hatten Unbekannte den Rohbau des Gebetshauses mit Hakenkreuzen und Nazi-Parolen besprüht. "Nieder mit dem Islam in Deutschland", "Drecks-Islam", "Heil Hitler" war dort unter anderem zu lesen. Sofort wurde der Staatsschutz informiert, der eine Ermittlungsgruppe einsetzte. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf eine Belohnung in Höhe von 1500 Euro ausgelobt.

Aufs Schärfste verurteilte Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld die Aktion. Er hatte auch die Solidaritätsbekundung in die Wege geleitet. "Es ist eine absolute Schande und eine große Sauerei, was hier passiert ist", sagte er und sprach von "Wirrköpfen", die das gute Miteinander in Dormagen auf so schäbige Weise gefährdeten. Nicht zum ersten Mal waren an der Moschee Nazi-Symbole aufgetaucht. "Vor ungefähr einem Jahr hatte jemand an unser Tor Hakenkreuze gesprüht", sagte Dursun Pekdemir, der Vorsitzende des Moschee-Vereins. Das habe man aber damals nicht gemeldet, sondern die Schmierereien, wesentlich kleiner und weniger, weggewischt.

Erst im vergangenen Januar hatten Unbekannte die Fassade eines städtischen Übergangswohnheims in Dormagen-Rheinfeld mit einem Hakenkreuz beschmiert. Einige Wochen zuvor waren auch an einem Gebäude an der Bundesstraße 9 Hakenkreuze aufgemalt worden.

(goe)
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