Düsseldorfer sind besser dran als Dresdner. Der aktuelle Herzbericht listet auf, dass in Nordrhein-Westfalen unter hunderttausend Einwohnern 58 Menschen durch einen Herzinfarkt ums Leben kommen, in Sachsen dagegen 94 und sogar 105 in Brandenburg. Die Zahl der Herzinfarkte je hunderttausend Einwohner schwankt zwischen 234 in Berlin und 387 in Bremen, in NRW sind es 298.

Christian Hamm, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, führt die regionalen Differenzen unter anderem auf Alter und Einkommen der Bevölkerung, auf Gesundheitsbewusstsein und Ärztedichte zurück. Es zeige sich, wie wichtig es sei, das Notarztsystem in den bevölkerungsarmen oder schlecht versorgten Gebieten zu verbessern, sagte der Chef der Deutschen Herzstiftung, Thomas Meinertz.

Auffällig ist, dass sich in der Altersgruppe der über 75-Jährigen die größten Steigerungen finden. Hier nahm die Zahl der Herzklappenerkrankungen um mehr als das Doppelte zu. Meinertz erklärte dies mit der Demografie. Immer mehr Menschen kämen in das Alter, in dem sich Herzkrankheiten häuften.

Deprimierend ist die Situation für Herzkranke, die auf ein Spenderorgan hoffen: Obwohl der Bedarf steigt, sank die Zahl der Transplantationen von 567 im Jahr 1997 auf nur noch 313.

Hoffen dürfen dagegen die Eltern herzkranker Kinder. Die medizinischen Fortschritte haben zu einer drastischen Verbesserung geführt. Die Sterbeziffer sank innerhalb der vergangenen zwei Jahrzehnte um 65 Prozent, besonders stark bei den Babys: 1990 überlebten 1214 Kinder das erste Lebensjahr nicht, zuletzt waren es 423. Jedes hundertste Kind kommt mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt.