Düsseldorf Noch mehr als 2100 Tatverdächtige aus Nordafrika

Düsseldorf · Auch nach der Kölner Silvesternacht bleiben Nordafrikaner eine problematische Flüchtlingsgruppe für NRW. Das geht aus dem Bericht "Straftaten durch Nafris in Köln und Düsseldorf im Zeitraum 2. 1. 2016 bis 30.6.2016" des NRW-Innenministers Ralf Jäger (SPD) für den kommenden Innenausschuss hervor. Demnach wurden allein im Polizeipräsidium Düsseldorf seit Jahresanfang 887 Angehörige der Maghreb-Staaten als Tatverdächtige erfasst. Sie werden unter anderem mit 319 Diebstählen und 215 Fällen von Gewaltkriminalität in Verbindung gebracht. In Köln wurden 1255 Angehörige der Maghreb-Staaten als Tatverdächtige erfasst. Sie werden mit 503 Diebstählen und 320 Gewaltdelikten in Verbindung gebracht.

Auch Sexualdelikte (Düsseldorf: 5, Köln: 19) tauchen in der Nafri-Statistik weiterhin auf. Allerdings betont der Innenminister, dass diese Statistiken unscharf sind. Sie basieren auf einem polizeiinternen Vorgangsbearbeitungssystem, das zum Teil nur Ermittlungszwischenstände abbildet.

39 der Düsseldorfer Nafri-Flüchtlinge fielen binnen eines Jahres mit mehr als fünf mutmaßlichen Straftaten auf, in Köln waren es 52. Zu den häufigen Straftaten zählen auch Rauschgift-Delikte und diverse Formen der Straßenkriminalität. Vergleichbare Zahlen aus anderen Kreispolizeibehörden liegen dem NRW-Innenministerium nicht vor.

Laut Innenminister sind die Fallzahlen seit Jahresanfang wegen diverser polizeilicher Maßnahmen wie verstärkter Präsenz und gezielter Razzien rückläufig. Der Sicherheitsexperte der FDP im Landtag, Marc Lürbke, sagte: "In Köln werden neun Straftaten pro Tag und in Düsseldorf sieben Straftaten pro Tag durch diese Tätergruppe verzeichnet. Das zeigt, dass Minister Jäger nach wie vor vollkommen hilflos und konzeptlos agiert." Unter den Tätern seien auch 15 Teilnehmer eines unter Jäger ins Leben gerufenen Präventionsprogramms. Lürbke: "Da stellt sich die Frage nach dem Sinn solcher Projekte." Die flüchtlingspolitische Sprecherin der Grünen, Monika Düker, sagte: "Natürlich hat NRW ein Problem mit Straftätern aus Nordafrika. Umso wichtiger ist es, dass der Bund endlich ein funktionstüchtiges Rücknahmeabkommen mit den Maghreb-Staaten zustande bringt."

(RP)
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