Düsseldorf NRW-Koalition streitet um teure Taschenrechner

Düsseldorf · Die Verfügung von NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne), dass alle Schüler ab Klasse zehn im nächsten Schuljahr grafikfähige Taschenrechner für den Mathematikunterricht anschaffen müssen, stößt beim Koalitionspartner SPD auf Kritik. Der Erlass der Ministerin müsse "schnellstmöglich erweitert werden", fordern die SPD-Politikerinnen Eva-Maria Voigt-Küppers und Renate Hendricks. Um die Eltern von den Kosten zu entlasten, müssen die Schulen selbst entscheiden können, ob sie Klassensätze anschaffen oder ob die Eltern den Taschenrechner kaufen müssten. Denkbar sei auch, dass eine andere Technik genutzt werde.

Bei einer Expertenanhörung im Schulausschuss des Landtags sprach sich auch die GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer für eine Änderung des Löhrmann-Erlasses aus. Nach Ansicht der Piraten steht die Anschaffung der rund 100 Euro teuren Rechner in keinem Verhältnis zu ihrem Nutzen, zumal Grafikprogramme auch kostenfrei erhältlich seien. Sinnvoller sei deshalb der Einsatz von Tablets oder Laptops.

Ähnlich argumentierte die CDU-Schulpolitikerin Petra Vogt, die der Ministerin voreiliges Vorgehen vorwarf. Ganz offensichtlich reagierten ihre Beamten nicht flexibel genug auf technische Neuerungen. Auch die SPD setzt sich für andere Arbeitsmittel ein, die vom Förderverein der Schule angeschafft werden könnten. In jedem Fall sei eine Öffnungsklausel notwendig. Voigt-Küppers: "An diesem Erlass muss nachgebessert werden."

(RP)
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