Ausbau von Glasfaserleitungen 1,5 Millionen Haushalte in NRW sollen schnelles Internet erhalten

Düsseldorf · Einen radikalen Ausbau von Glasfaserleitungen bis unmittelbar an die Gebäude schlägt ein Montag vorgestelltes Gutachten der Beratungsfirma Micus vor, das im Auftrag von NRW-Bank und Landesregierung erarbeitet wurde. Demnach sollen für 3,2 Milliarden Euro rund 1,5 Millionen Haushalte mit Anschlüssen versorgt werden, die ein Übertragungstempo von bis zu 1000 Megabit/Sekunde erlauben.

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Foto: afp, JOHN MACDOUGALL

Dies entspricht gut einem Drittel der Haushalte in NRW. Weil weitere rund 60 Prozent der Haushalte bereits heute über Kabel-TV einen sehr schnellen Online-Zugang buchen können, wären dann rund 95 Prozent der Haushalte mit Hochgeschwindigkeits-Internet versorgt.

Zur Finanzierung schlagen die Gutachter vor, zum einen Fördergelder des Bundes, der EU und des Landes zu nutzen, zum anderen aber auch Unternehmen und Bürger einzubeziehen. So könnten etwa Genossenschaften Glasfasernetze verlegen. Es sei auch denkbar, ähnlich wie bei anderen Infrastrukturmaßnahmen "Erschließungsbeiträge" von den Bürgern zu verlangen.

"Politisch wünschenswert, aber juristisch schwierig", sagte dazu der grüne Landtagsabgeordnete Matthi Bolte. Der CDU-Landtagsexperte Hendrik Wüst forderte dagegen, NRW müsse ein viel offensiveres Förderprogramm für schnelles Internet auflegen, für das in anderen Teilen des Haushaltes Mittel eingespart werden sollten.

(RP)
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