Monheim 17-jährige Serbin nach Fehlgeburt abgeschoben

Monheim · Die junge Frau aus Serbien, die in einer Flüchtlingsunterkunft in Monheim während ihrer versuchten Abschiebung eine Fehlgeburt erlitt, hat Deutschland mittlerweile verlassen.

"Sie ist mit ihrer Familie wieder in ihrem Heimatland", sagte Sabine Wohlert, Leiterin der Ausländerbehörde des Kreises Mettmann. Sie bedauere zutiefst, dass die 17-Jährige ihr ungeborenes Kind verloren hat. "Der Vorfall ist das Schlimmste, was ich bisher in meiner Dienstzeit erlebt habe", betonte Wohlert. Sie wies jedoch den Vorwurf zurück, dass ihre Mitarbeiter Warnhinweise der schwangeren Frau ignoriert hätten - wie es der Flüchtlingsrat NRW behauptet hatte.

Es habe keine Hinweise auf eine Risikoschwangerschaft gegeben. "Sie hatte weder ein Attest noch einen Mutterpass, sondern nur eine Terminkarte für eine Untersuchung von ihrem Gynäkologen bei sich", so Wohlert. Dieser habe die Angaben bestätigt, so dass man die Abschiebung am Flughafen abbrach und sie zu ihrer Tante fuhr. "Während der Fahrt hat sie keine sichtbaren gesundheitlichen Probleme gehabt", so die Behördenchefin. Der Flüchtlingsrat fordert eine Untersuchung des Falles.

(csh)
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