Nach Unfall bei Münster A1 stundenlang gesperrt — 2000 Menschen saßen fest

Münster · Bis zu sieben Stunden mussten 2000 Autofahrer auf der A1 im Münsterland ausharren. Die Autobahn war in Richtung Dortmund nach einem schweren Unfall bis tief in die Nacht voll gesperrt. Ein Lastwagen war mit einem Sicherungsfahrzeug kollidiert, zwei Männer wurden verletzt. Der Unfall wirkt immer noch nach.

A1 bei Münster - schwerer Lkw-Unfall
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Schwerer Lkw-Unfall auf der A1 bei Münster

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Foto: dpa, gki fdt

"Die Reinigungsarbeiten dauern an", sagte eine Polizeisprecherin unserer Redaktion am Dienstagmittag. Zwei Fahrstreifen seien wieder befahrbar, eine Spur sei weiter gesperrt. Derzeit stauen die Autos sich nach Polizeiangaben noch immer auf rund acht Kilometern Länge. "Das dürfte sich aber langsam auflösen", sagte die Sprecherin. Auch auf den Umleitungen und im Stadtgebiet Münster müssen Autofahrer weiterhin mit Staus und stockendem Verkehr rechnen.

Der Unfall hatte sich bereits am Montagnachmittag um 14.05 Uhr ereignet. Laut Polizei fuhr der Fahrer eines Sattelzuges auf der A1 in Richtung Süden. In Höhe der Rastanlage Münsterland-West übersah er offenbar ein Sicherungsfahrzeug der Autobahnmeisterei Münster, das Wartungsarbeiten auf dem rechten Fahrstreifen absicherte.

Die beiden Fahrzeuge kollidierten. Der Lkw-Fahrer und der Fahrer des Sicherungsfahrzeugs wurden laut Polizei schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Der Lkw kippte bei dem Unfall um und blockierte alle Fahrstreifen. Erhebliche Verkehrsbehinderungen waren die Folge.

Die A1 musste bis tief in die Nacht gesperrt bleiben. Die Autos konnten einem Feuerwehrsprecher zufolge zunächst weder an der Unfallstelle vorbeigeführt noch umgeleitet werden. Etwa 2000 Menschen saßen stundenlang auf der Autobahn fest, manche bis zu sieben Stunden. Die Feuerwehr versorgte die Wartenden mit Getränken und Snacks, wie ein Sprecher berichtete.

Am Abend begannen die Einsatzkräfte damit, die Autofahrer über die Standspur und anschließend über sogenannte "Bedarfsabfahrten", also kleine Zulieferwege hinter dem Rasthof Münsterland-West, von der Autobahn zu lotsen. Für Lastwagen sind diese Wege, die in einem Wohngebiet enden, allerdings unwegbar. Die Lkw mussten auf der Autobahn bleiben. Einsatzkräfte weckten die Fahrer am Morgen, als eine Fahrspur wieder freigegeben wurde.

Die Bergung gestaltete sich kompliziert. Ein erster Versuch, den verunglückten Tanklastwagen auf den Haken zu nehmen, scheiterte. Also begannen die Rettungskräfte damit, den Tankbehälter leer zu pumpen. Schädliche Stoffe waren nicht ausgetreten. Gegen 4 Uhr morgens konnte der Lkw schließlich geborgen werden, teilte die Polizei mit.

Am Dienstag war die Feuerwehr weiter damit beschäftigt, die Fahrbahn zu reinigen. Der Sattelzug hatte ein Farbpulver geladen, das für Fahrbahnmarkierungen verwendet wird. Dieses habe sich mit Diesel und Wasser vermischt und sei nun schwer zu entfernen. "Das klebt wie verrückt", sagte ein Polizeisprecher. Die Reinigung der Fahrbahn wird den Angaben nach noch bis zum Nachmittag dauern.

(oko/lsa/juju/dpa)
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