Groschek besucht A40-Baustellen Experten planen weitere Großprojekte für NRW

Essen · In NRW wechselt sich eine Großbaustelle mit der nächsten ab. In Essen soll jetzt aber ein Großprojekt wieder aus dem Straßenbild verschwinden. Vom Fortschreiten der Arbeiten am Ruhrschnellweg A 40 machte sich NRW-Verkehrsminister Michael Groschek ein Bild.

Die Bauarbeiten auf der A40 im Zeitraffer
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Die Bauarbeiten auf der A40 im Zeitraffer

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Die seit kurz vor Beginn der Sommerferien gesperrte Autobahn soll zum geplanten Zeitpunkt am 30. September wieder für den Verkehr freigegeben werden. Unterdessen planen die Verkehrsexperten bereits die nächsten Großprojekte für NRW.

"Die Baustelle an der A 40 liegt voll im Zeit- und Kostenplan", sagte Groschek beim Ortstermin. Allerdings müsse dort auch nach dem 30. September wohl bei laufendem Verkehr weitergearbeitet werden. Unter anderem im Tunnel in Essen-Mitte stehen bis zum Frühjahr 2013 noch einige Arbeiten an.

Als nächstes — frühestens Ende 2013 — steht die Sanierung der Stadtautobahn-Brücke über die Duisburger Häfen an. Auch dafür wird nach den Erfahrungen in Essen bislang eine Vollsperrung erwogen. Betroffen hier: Die A 59, die den nördlichen Niederrhein mit Düsseldorf verbindet.

"Jede Baustelle ist ein Unikat"

"Momentan prüfen wir jedoch, ob wir vielleicht nur in eine Richtung sperren, so dass wir den Verkehr in beide Fahrtrichtungen über eine Spur führen können", sagt Andreas Roth vom Landesbetrieb Straßen NRW. Denn obwohl die Sperrung der Autobahn in Essen keine Probleme verursacht habe, gilt nach Minister Groschek: "Jede Baustelle ist ein Unikat." Allerdings gebe es nirgendwo ein so dichtes Straßennetz zur Umfahrung einer gesperrten Autobahn, wie in der hiesigen Region.

Getan werden müsse auf jeden Fall etwas, so ADAC-Experte Roman Suthold: "Straßen NRW muss seinen Investitionsrückstand aufholen." Mehr als 300 Brücken seien sanierungsbedürftig, der Großteil stamme aus den 50er und 60er Jahren und sei nicht für das heutige Verkehrsaufkommen ausgelegt. Insgesamt würden Kosten von 3,5 Milliarden Euro anfallen. "Man hätte die Sanierungen auch schon früher ins Auge fassen können", kritisiert Suthold. "In der Fachwelt ist das seit fünf bis zehn Jahren diskutiert worden. Leider wurde es erst jetzt von der Politik erkannt."

Ein weiteres großes Projekt zeichnet sich ebenfalls bereits ab: Mit dem Abriss der Leverkusener Brücke verwandelt sich die A 1 in eine der größten Baustellen Europas. Laut Straßen NRW müssen Pendler aber nicht befürchten, gleichzeitig mit zwei Problemzonen kämpfen zu müssen. "Die Projekte auf der A59 und der A1 werden sich nicht überschneiden", sagt Roth. Eine politische Entscheidung für den Abriss stehe noch aus. Bis es mit den Arbeiten losgeht, würden noch Jahre vergehen. "Zudem können wir diese stark frequentierte Autobahn auf keinen Fall dichtmachen."

(RP/sgo/csi)
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