Bilanz — ein Monat A40-Sperrung S 6 hat bald wieder freie Fahrt

Düsseldorf · Nach einem Monat A40-Vollsperrung ziehen die Experten von Straßen.NRW und der Polizei ein positives Fazit. Die Bauarbeiten lägen in der Zeit, das erwartete Verkehrschaos sei bisher ausgeblieben. Pünktlich zum Ferienende soll die S-Bahn-Linie 6 wieder zwischen Düsseldorf und Essen pendeln können.

Bauarbeiten auf der A40 sind im vollen Gange
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Bauarbeiten auf der A40 sind im vollen Gange

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"Der Verkehr läuft super, auf der Baustelle ist alles bestens. Es gibt keine Verzögerungen, überall sind wir im Zeitplan", resümiert Straßen.NRW-Sprecher Bernd Löchter nach einem Monat. Zurzeit sind die Straßenbau-Experten überaus zufrieden. Das deutschlandweit erstmals gewagte Experiment, eine Autobahn vollständig für mehr knapp drei Monate am Stück zu sperren, scheint in den ersten vier Wochen geglückt zu sein.

"Natürlich haben wir mögliche Restriktionen nicht ignoriert, schließlich kann man bestimmte Bauabschnitte nur nacheinander abarbeiten, aber bisher ist noch gar nichts schief gegangen", so Bernd Löchter weiter. "Das Wetter spielt mit, und alle Arbeitsschritte konnten pünktlich und wie geplant durchgeführt werden."

Gleise werden freigeräumt

Auch A40-Projektleiterin Annegret Schaber ist optimistisch. Sie hat für Pendler erste gute Nachrichten: "Die Stadtwaldbahnbrücke wird in der nächsten Woche so weit fertiggestellt, dass die darunter liegenden Gleise freigeräumt und die Oberleitungen wieder aufgehängt werden können", berichtet die Expertin. Konkret bedeutet das, dass die S-Bahn-Linie 6 ab Montag, 20. August, wieder freie Fahrt zwischen Düsseldorf und Essen haben soll.

Doch auch die Arbeiten am A40-Tunnel und an den übrigen Brücken laufen nach Berichten von Annegret Schaber wie geplant. "Es ist allerdings schwierig, konkrete Angaben zu machen, woran gerade gearbeitet wird. Wir sind in einem fortlaufenden Prozess — vieles passiert gleichzeitig." Ein weiterer sichtbarer Fortschritt ist aber zwischen der Anschlussstelle Essen Ost und der Stadtwaldbrücke zu sehen. Dort soll in der kommenden Woche sogenannter Flüsterasphalt verlegt werden, zudem stellen die Bauarbeiter Gleitwände — Betonbegrenzungen am Rand der Autobahn und zwischen den Fahrbahnen — auf.

Auch die Essener Polizei zieht ein positives Fazit des vergangenen Monats. "Wir hatten erstaunlich wenig mit der Sperrung zu tun", sagt Raymund Sandach, Sprecher der Polizei Essen. "Der Verkehr läuft, schwierig wurde es nur, wenn in der Umleitung ein Unfall passiert ist." Ähnlich bilanziert auch die Autobahnpolizei: "Das prophezeite Verkehrschaos ist vorerst ausgeblieben", sagte ein Sprecher.

Anfangs hatte die Verkehrsführung im Bereich der Baustelle nach Berichten von Klaus Stock, Leiter der Essener Fachabteilung "Baustellenmanagement", bei einigen Autofahrern zu Verwirrungen geführt. "Die Menschen sind eben Gewohnheitstiere. Wir konnten die Verkehrsführung jedoch durch ergänzende Schilder und Linien verdeutlichen", so Stock.

Probleme zum Ferienende

Probleme könnte es auf den Straßen noch einmal zum Ferienende am 21. August geben. Die A40-Projektleiterin erwartet dann deutlich mehr Verkehr auf den Straßen. Sie appelliert an alle Autofahrer, auf alternative Verkehrsmittel auszuweichen oder die Baustelle großräumig zu umfahren: "Wenn alle mithelfen, kommt es nicht zum Verkehrschaos."

Die A40 muss vom 7. Juli bis zum 30. September in Essen gesperrt werden, weil dort mehrere Brücken sowie der Fahrbahnbelag erneuert und die Ausstattung des Ruhrschnellwegtunnels auf den neusten Stand gebracht werden musste. Der gesperrte Bereich ist in Richtung Dortmund 1,4 Kilometer und in Richtung Duisburg 2,2 Kilometer lang.

Die Experten haben sich für eine fast dreimonatige Vollsperrung entschieden, weil sonst die Autobahn im Laufe von zwei Jahren immer wieder hätte gesperrt werden müssen. Die A40 ist eine der wichtigsten und meistbefahrensten Autobahnen des Ruhrgebiets.

(anch)
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