Großbrand in Aachen Möbellager in Flammen - Staatsanwaltschaft ermittelt

Aachen · Zwei Großbrände innerhalb von nur zehn Tagen in Möbelhäusern eines Großunternehmens beschäftigen die Ermittlungsbehörden in Köln und Aachen. Nachdem am 22. Mai ein Feuer in einem Möbelhaus in Köln-Porz ausgebrochen war, brannte es am Montagmorgen in einer Filiale desselben Unternehmens in Aachen.

Aachen: Poco-Möbellager in Flammen
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Großbrand in Aachen: Möbellager in Flammen

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Das ganze Gebäude war gegen 3.20 Uhr in Flammen aufgegangen. Das Feuer griff schnell auf angrenzende Gebäude über. So brannte auch ein Fitnessstudio und ein Malerbetrieb nieder, eine Fußballhalle wurde in Mitleidenschaft gezogen. Verletzt wurde niemand. "Das betroffene Gebäude war leider schnell verloren", sagte Feuerwehrchef Jürgen Wolff, "uns ging es darum, mit allen Kräften die umliegenden Gebäude zu schützen. Das ist uns dank der Einsatzkraft unserer Leute gelungen."

Die Feuerwehr war mit mehr als 150 Einsatzkräften vor Ort und benötigt Stunden, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Die Stadt Aachen sprach vom größten Feuer seit 30 Jahren. Der Schaden geht ersten Schätzungen zufolge in die Millionenhöhe.

Die Löscharbeiten waren auch am Mittag noch nicht beendet. Vier Hubrettungsbühnen brachten die Aachener Feuerwehr zum Einsatz, zusätzlich waren sechs Wasserwerfer auf das Gebäude gerichtet, die jeweils etwa 1600 Liter Wasser pro Minute transportieren. Einsatzleiter Georg Schmidt rechnet damit, dass das Feuer erst am Nachmittag nach dem Einsatz von Abrissbaggern komplett gelöscht werden kann. In der Nacht zu Dienstag soll eine sogenannte Brandsicherungswache dafür sorgen, dass Glutnester nicht wieder aufflammen.

Um 15 Uhr gab die Polzei bekannt, dass der Prager Ring wieder in beide Richtungen befahren werden kann. Die Gut-Dämme-Straße vom Prager Ring blieb allerdings vorerst weiterhin gesperrt. Wie lange diese Sperrmaßnahmen noch andauern, blieb zunächst unbekannt.

Die Ursache ist noch unklar. Doch vieles deutet offenbar auf Brandstiftung hin. "Es gibt Parallelen zu einem Brand in Köln vor einer Woche, wo auch ein Möbelhaus angezündet wurde", sagte ein mit den Ermittlungen vertrauter Beamter. Offiziell bestätigen wollten die Ermittlungsbehörden einen Zusammenhang zwischen beiden Bränden nicht.

Im Fall des Kölner Möbeldiscounters soll ein Erpresserschreiben bei dem Unternehmen eingegangen sein.Darin angeblich die Forderung einer hohen Geldsumme. "Wir führen ein Ermittlungsverfahren wegen versuchter Erpressung zum Nachteil eines in Köln ansässigen Unternehmens", erklärte der Kölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Die fingierte Geldübergabe fand am 26. Mai statt. Die Beweise gegen den Festgenommenen reichten jedoch nicht für einen Haftbefehl aus. Der Mann wurde einen Tag später wieder freigelassen "Es wird ermittelt, ob die Person zufällig am Ort der Geldübergabe war oder nicht", so der Oberstaatsanwalt weiter. Die Kölner Ermittlungsbehörden haben bereits Kontakt mit ihren Kollegen in Aachen aufgenommen.

Rund 2000 von insgesamt 10000 Quadratmetern Lagerfläche waren laut Möbeldiscounter nach Ausbruch eines Brandes in der Nacht zum 22. Mai zerstört worden. Für Ausweichflächen wurde gesorgt.

(csh)
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