Rätselhafte Bluttaten Aachener Messerstecher ist identifiziert

Düren · Nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Donnerstag handelt es sich bei dem mysteriösen Messerstecher von Aachen um einen 27 Jahre alten Iren. Der Mann soll am Montag drei Menschen niedergestochen haben. Bei einem Unfall auf der A4 wurde er überfahren und starb. Bei der Polizei ist der Mann kein Unbekannter.

Mann wird auf A4 bei Köln überfahren
6 Bilder

Mann wird auf A4 bei Köln überfahren

6 Bilder

Der 27-Jährige habe in seiner Heimat erhebliche Straftaten, vor allem Eigentumsdelikte, begangen und im Gefängnis gesessen, sagte der Sprecher der Aachener Staatsanwaltschaft, Jost Schützeberg. Nach seiner Entlassung aus der Haft sei er mit einer Gruppe anderer Iren in Europa unterwegs gewesen. "Er war nicht flüchtig", sagte Schützenberg. Hinweise darauf, dass der Tote irischer Herkunft sein könnte, hatte es bereits zu Beginn der Woche gegeben: Der Mann hatte zum Unfallzeitpunkt ein Dokument einer irischen Haftanstalt bei sich.

Mit der Identifizierung des mutmaßlichen Täters seien die Ermittlungen abgeschlossen, sagte Schützenberg. Wegen der ungeklärten Fragen - etwa zum Motiv - bleibe der Fall aber weiter rätselhaft. Der Mann sei aufgrund der Fingerabdrücke identifiziert worden. Familienmitglieder hätten bereits nach der Leiche gefragt und würden sich darum kümmern.

Zum Tathergang ist bislang folgendes bekannt: Der 27-Jährige hat nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft am Montag zwei Menschen in Aachen und kurze Zeit später einen Lkw-Fahrer auf einem Parkplatz an der A4 zwischen Aachen und Düren niedergestochen und schwer verletzt. Als der Unbekannte danach über die Autobahn lief, wurde er überfahren und war sofort tot. In dem Auto saßen ein Mann und eine Frau aus England. Die Staatsanwaltschaft wertet das als Zufall.

Der mutmaßliche Täter soll am Ende einer Taxifahrt nach Mitternacht den Fahrer in Aachen niedergestochen und schwer verletzt haben. Eine Straße weiter stach er nach Angaben der Staatsanwaltschaft einen Anwohner nieder, als der ihm kein Geld gab. Mit einem anderen Taxi wollte der mutmaßliche Täter dann nach Köln fahren. Die Tatwaffe sei ein kleines Messer mit einseitig geschliffener, etwa zehn Zentimeter langer Klinge, so Schützenberg.

Als er auf einem Parkplatz an der A4 kurz ausstieg, nutzte der über eine Warnmeldung alarmierte Fahrer den Moment zur Flucht. Der lebensgefährlich verletzte Lkw-Fahrer aus Estland, sei mittlerweile außer Lebensgefahr.

(apd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort