Sommertour: Geheimnisvolle Orte (14) Abenteuerwelt für Kinder

Sommertour: Geheimnisvolle Orte (14) · Während der Ferienwochen berichten unsere Reporter täglich von uralten Legenden und geheimnisvollen Orten in Nordrhein-Westfalen. Heute: die "Alte Roßmühle" mit faszinierenden Geheimgängen in Rheinberg.

 Die wunderbare Welt des Reinhard Hug (li.): Kinder, die einmal einen Ausflug die Hugwärts-Welt der „Alten Roßmühle“ in Rheinberg unternommen haben, halten die Eindrücke noch lange in Erinnerung.

Die wunderbare Welt des Reinhard Hug (li.): Kinder, die einmal einen Ausflug die Hugwärts-Welt der „Alten Roßmühle“ in Rheinberg unternommen haben, halten die Eindrücke noch lange in Erinnerung.

Foto: Armin Fischer

Wer "Hogwarts" mag, wird "Hugwärts" lieben. Zwar kann es die "Alte Roßmühle" von der Größe und der magischen Vielfalt mit Harry Potters schottischem Schulschloss nicht aufnehmen — Spannung, Zauberei, Geister und Mystisches gibt es aber auch dort in Hülle und Fülle. So viel, dass Erfinder Reinhard Hug — von seinem Namen leitet sich "Hugwärts" ab — schon ca. 10 000 Kinder durch seine kleine Welt voller Geheimgänge, verwunschener Spiegel, verbotener Türen und Truhen mit unheimlichem Inhalt geschleust hat.

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Foto: KLXM.de

Es war Max, der heute 24-jährige Sohn von Reinhard Hug, der ihn vor knapp 20 Jahren davon überzeugte, die "Alte Roßmühle" aus dem Jahre 1648 zu kaufen. Hug, gelernter Diplom-Landwirt, hat 30 Jahre lang alte Möbel aufgearbeitet und verkauft und brauchte Geschäftsräume. Schnell stellte er fest: Das Gebäude, in dem früher Getreide gemahlen wurde, bietet manche Überraschung. Eine war ein tiefer unterirdischer Gang — angelegt, um die Zugstangen nachstellen zu können, die sich durch die Vibrationen der Dampfmühle lockerten.

"Die Idee, die zugeschütteten Gänge für Kinder begehbar zu machen, entwickelte sich dann peu à peu", beschreibt der 66-Jährige. Inzwischen dauern die Führungen durch das unterirdische Rheinberg bis zu vier Stunden. Und Hug — er ist die Ruhe selbst und ein guter Geschichtenerzähler — macht jedes Mal ein Erlebnis daraus, das lange in Erinnerung bleibt.

Bevor es losgeht, illuminiert Hug seine mit Antiquitäten vollgestopfte Mühle mit 250 Kerzen — auf die richtige Atmosphäre kommt es an. Mit Trommeln und Becken wird der "Große Geist" von Rheinberg beschworen. 20 Stationen hat der Rundgang — es gibt seltsame Tiere in doppelbödigen Behältnissen, "Verschwindekinder" und allerlei, das ertastet werden muss. Auch Tierfelle. Die Kinder, so weiß Reinhard Hug, wissen sehr genau, dass sie für ein paar Stunden hinters Licht geführt werden und haben deshalb auch keine Angst. "Aber", so der Hugwärts-Chef, "Kinder haben in einem bestimmten Alter ein magisch-mystisches Weltbild. Dann wollen sie hinter der Realität noch etwas anderes sehen. Daher kommt die Faszination."

(RP)
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