AWO-Mitarbeiter legen Arbeit nieder Am Freitag Streik in Kitas und Seniorenheimen

Düsseldorf · Am Freitag werden in ganz NRW Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) bestreikt. Betroffen sind unter anderem Kindertagesstätten und Seniorenheime. Die Beschäftigten wollen die Abkopplung ihres Tarifvertrages vom öffentlichen Dienst verhindern.

Kita-Streik März 2014 in Mönchengladbach: Das sagen die Eltern
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Die Streiks sollen den ganzen Tag dauern. Neben Kindertagesstätten und Seniorenheimen werden auch Pflegeeinrichtungen, Küchen und Werkstätten bestreikt. Über die konkrete Zahl der betroffenen Einrichtungen konnte die Gewerkschaft Verdi am Dienstag noch keine Angaben machen, da die Vorbereitungen für die Warnstreiks noch nicht abgeschlossen seien, hieß es in einer Pressemitteilung. In Recklinghausen, Duisburg und Bielefeld soll es Kundgebungen und Demonstrationszüge geben. Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Cremer wird bei der Kundgebung in Recklinghausen sprechen.

Notbetrieb in Seniorenheimen

Die Gewerkschaft Verdi rechne in der ersten Streik-Phase mit weit über 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, hieß es weiter. Kitas würden zum Teil geschlossen, Senioren- und Pflegeeinrichtungen müssten im Notbetrieb arbeiten, erklärte Cremer. In vielen Seniorenheimen seien zum Schutz der Bewohner vorsorglich Notdienstvereinbarungen abgeschlossen worden. Die Eltern in den betroffenen Kitas wurden bereits informiert.

Die Beschäftigten des Wohlfahrtsverbandes wehren sich gegen eine Abkopplung ihres Tarifvertrages vom öffentlichen Dienst. "Wir werden nicht zulassen, dass eine AWO-Erzieherin bis zu 170 Euro weniger bekommt als ihre Kollegin in der städtischen Kita nebenan, die die gleiche Arbeit macht", wird Cremer in der Pressemitteilung zitiert. Bei den Altenpflegerinnen ginge es um gut 90 Euro Unterschied. Bisher sei es in den Tarifverhandlungen immer gelungen, den Anschluss an den öffentlichen Dienst zu halten. Das sei auch jetzt das Ziel, heiß es.

Die erste Verhandlungsrunde für die 36.000 Tarifbeschäftigten der AWO war am vergangenen Donnerstag ergebnislos vertagt worden. Zwischen Arbeitgeberseite und der Gewerkschaft konnte noch keine Einigung erzielt werden. Verdi fordert für die Beschäftigten eine Erhöhung der monatlichen Einkommen um einen Sockelbetrag von 100 Euro zuzüglich 3,5 Prozent, eine Erhöhung der Auszubildendenvergütungen um 100 Euro monatlich sowie einen Tag mehr Urlaub pro Jahr.

(lsa)
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