Mann in Bochum erwürgt Angeklagte schweigen im Prozess um ermordeten Autoverkäufer

Bochum · Zwei Männer sollen einen Autoverkäufer aus Russland nach Bochum gelockt und ermordet haben. Zu Prozessbeginn machen sie keine Angaben. In früheren Vernehmungen sollen sie sich gegenseitig beschuldigt haben.

 In diesem Waldstück in Witten wurde die Leiche des Autoverkäufers gefunden.

In diesem Waldstück in Witten wurde die Leiche des Autoverkäufers gefunden.

Foto: dpa, mov

Der Mann war extra aus Russland nach Bochum gereist, um seinen Sportwagen zu verkaufen. Doch nach einem Gespräch mit zwei Interessenten Mitte Januar fehlte von dem 29-Jährigen plötzlich jede Spur. Als die Polizei Tage später in einem Waldstück bei Witten eine Männerleiche fand, hatte die Familie des Russen traurige Gewissheit. Der 29-Jährige war getötet, seine Leiche in einer Erdgrube verscharrt worden. Am Montag hat vor dem Bochumer Schwurgericht der Mordprozess begonnen.

Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass die beiden Angeklagten, ein 30-jähriger Mann aus Dortmund und ein 33 Jahre alter Bochumer, den Verkäufer heimtückisch und aus Habgier ermordet haben. Während des Verkaufsgespräches soll der 30-Jährige den Russen abgelenkt haben, so dass sein mutmaßlicher Komplize ihn von hinten in den "Schwitzkasten" nehmen und erwürgen konnte. Während des mehrere Minuten dauernden Vorgangs sollen die Männer außerdem mehrmals mit einem Hammer auf den Kopf des Opfers eingeschlagen haben.

Die beiden Angeklagten wollen sich im Prozess vorerst nicht zu den Vorwürfen äußern. Am Rande des Prozesses hieß es, dass sie sich in ihren ersten Vernehmungen bei der Polizei gegenseitig die Schuld am Tod des Opfers gegeben haben sollen. Die Polizei war den Männern auf die Spur gekommen, weil diese ganz offen mit dem Autoverkäufer kommuniziert und ihr Interesse an dessen blauen Sportwagen bekundet haben sollen. Mehr als 80.000 Euro sollen sie dem Besitzer als Kaufpreis in Aussicht gestellt haben.

Auch mit der Mutter des Opfers hatten die Angeklagten offenbar Kontakt. Kurz vor dem Verkaufsgespräch will die Zeugin den Interessenten das Fahrzeug erstmals gezeigt haben. Für die Abwicklung des Geschäfts sei ihr Sohn dann aus Russland angereist, sagte die Frau den Richtern. Das Bochumer Schwurgericht hat für den Prozess zunächst noch zehn Verhandlungstage bis zum 12. Oktober angesetzt.

(lis/lnw)
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