"Zukunft ist bunt" Merkel verleiht Altena Auszeichnung für gute Flüchtlingsarbeit

Berlin/Altena · Altena im Sauerland hat sich um die Integration von Flüchtlingen besonders verdient gemacht. Das ist auch Angela Merkel nicht verborgen geblieben. Sie verlieh der Stadt jetzt den Nationalen Integrationspreis.

 Kanzlerin Angela Merkel mit Altenas Bürgermeister Andreas Hollstein und anderen Gewinnern des Nationalen Integrationspreises im Kanzleramt in Berlin.

Kanzlerin Angela Merkel mit Altenas Bürgermeister Andreas Hollstein und anderen Gewinnern des Nationalen Integrationspreises im Kanzleramt in Berlin.

Foto: afp

Jubel in Altena: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Kleinstadt im Sauerland mit dem Nationalen Integrationspreis für die gute Flüchtlingsarbeit der Kommune ausgezeichnet. "Wir sind überzeugt, dass Integration da am besten gelingt, wo Menschen sich gegenseitig aufeinander einlassen", sagte Merkel am Mittwoch bei der Verleihung in Berlin. Altena erhalte den mit 10.000 Euro dotierten Preis, weil die Stadt vorbildlich verschiedene Instrumente zur Integration bündele.

Altenas Bürgermeister Andreas Hollstein (CDU) dankte Merkel mit einem persönlichen Lob. Die Kanzlerin habe sich in der Flüchtlingspolitik nicht von Kritikern beirren lassen: "Ich glaube, wir kriegen Deutschland in eine gute Zukunft geführt - und die ist bunt."

Die 18.000-Einwohner-Stadt hatte in den vergangenen Jahren aus eigenem Antrieb mehr Flüchtlinge aufgenommen als vorgesehen und sich um die schnelle Integration verdient gemacht. Altena hatte frühzeitig begonnen, Sprachkurse mit ehrenamtlich arbeitenden Bürgern anzubieten und die Flüchtlinge in Einzelwohnungen unterzubringen. Ausreichend Wohnraum war vorhanden. Ehrenamtliche "Kümmerer" begleiten die Familien durch den Alltag.

Der Bürgermeister betonte aber auch, dass Altena nicht die einzige Stadt in NRW sei, die sich um Flüchtlinge verdient mache. "Es gibt 1000 tolle Beispiele in unserem Bundesland, wie man so etwas macht", sagte er dem WDR. "Ich glaube, es ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die uns sicherlich noch Jahre beschäftigen wird."

In seiner Stadt habe sich inzwischen etwas verändert. "Ich stelle fest, dass bei mir auf dem Flur, wo auch die Integrationsstelle angesiedelt ist, in den ersten Monaten kaum Deutsch gesprochen wurde, und dass ich mittlerweile mit "Guten Morgen", "Hallo" und auch vielen Sätzen begrüßt werde, die allesamt auf Deutsch sind."

Allerdings gab es auch Anfeindungen. Er habe auch Hassmails bekommen. Im Oktober 2015 hatten zudem zwei Männer in Altena ein Haus angezündet, weil sie keine syrischen Flüchtlinge als Nachbarn haben wollten.

(lsa/lnw)
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