Fotos Sieben architektonische Höhepunkte in NRW
Moderne Bauten sind heute bunter, heller und raffinierter als noch vor Jahren. Die Zeiten des "Brutalismus" gehören der Vergangenheit an. Wir zeigen sieben spannende Beispiele in NRW:
Luise-Nolte-Familienzentrum Düsseldorf
Das Luise-Nolte-Familienzentrum und Diakonie-Institut ist ein Werk des Architekturbüros „mrr Architekten, Martin Ritz-Rahman“ – sie haben nicht nur den Bau entworfen, sondern auch die Möbel und Einbauten darin. Von außen mutet das Gebäude futuristisch an, die Fassade aus geschlossenen Paneelen und klaren und satinierten Gläsern lässt viel Licht in das Gebäudeinnere. Durch die Anordnung des Gebäudes ist ein Innenbereich entstanden, in dem die Kinder der Kita spielen können, den aber auch die Öffentlichkeit nutzen kann.
Kolumba Kunstmuseum des Erzbistums Köln
Dort, wo früher die Ruine der Pfarrkirche St. Kolumba in Köln zu finden war, befindet sich heute das Kolumba, das Kunstmuseum des Erzbistums Köln. Es wurde 1853 als Diözesanmuseum Köln gegründet. Der Neubau aus dem Jahr 2007, für den der Architekt Peter Zumthor verantwortlich ist, integriert die Reste des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Gotteshauses – er entwickelt sich aus dem alten Bestand heraus und verbindet Historie und Gegenwart. Der Bau ist schnörkellos, zurückgenommen. Seine Aussage: Die Architektur soll die Wirkung der Kunst unterstreichen und kein Selbstzweck sein.
Museum Folkwang EssenIm Mai 1960 wurde der erste Neubau nach dem Zweiten Weltkrieg wiedereröffnet, der Ursprungsbau war kurz vor Kriegsende zerstört worden. Mitte der 2000er Jahre wurde bekanntgegeben, dass dieser mittlerweile denkmalgeschützte Altbau überarbeitet und dem Museum ein Neubau hinzugefügt werden sollte. Verantwortlich war der britische Stararchitekt David Chipperfield. Seine Idee: Der Altbau (fertig 2010) behält in dem Neubau-Konzept seinen Platz und die eigenständige Identität, der Neubau (fertig 2009) setzt das Prinzip des Altbaus mit einem Ensemble von sechs Baukörpern und vier Innenhöfen, Gärten und Wandelhallen fort. Folkwang ist heute geprägt von Licht und Großzügigkeit und von der funktionierenden Verbindung zwischen Museumsbau und städtischem Umfeld.
Immanuelkirche
Immanuelkirche plus Gemeindezentrum im Kölner Stadtteil Stammheim wurden vom Architekturbüro „Sauerbruch Hutton“ entworfen und 2013 gebaut. Das Gebäude der evangelisch-lutherischen Brückenschlaggemeinde besteht aus einer Kirche, einer kleinen Kapelle, einem Glockenturm und einer Urnen-Aufbewahrungsstätte. Die zwei Seitenschiffe beziehen sich in ihrer Gestaltung auf die klassische Basilika. Die Immanuelkirche ist ein flexibler Holzbau, in dem neben Gebet und Kontemplation auch säkulare Aktivitäten der Gemeinde möglich sind.
Umbau und Erweiterung Rathaus Goch
2006 hat das Architekturbüro „Wrede Architekten und Völling Architekten Goch“ am Gocher Marktplatz das neue Rathaus errichtet – und dabei das historische Rathaus aus dem 18. Jahrhundert mit einbezogen. Es wurde auf der Rückseite um zwei rechtwinklig zueinander angeordnete Gebäuderiegel ergänzt und bildet mit dem aus dem 15. Jahrhundert stammenden Haus zu den fünf Ringen einen neuen Innenhof. Besonders ist das Nebeneinander von historischem Gebäudebestand und moderner Architektur mit Ganzglasfassade.
Rheinbrücke A44, Flughafenbrücke
Vier Jahre – von 1998 bis 2002 - wurde an der Rheinbrücke A44, der Flughafenbrücke, gebaut. Mit ihrer Fertigstellung war im Düsseldorfer Norden der Lückenschluss zu einem vollständigen Autobahnring rund um die Landeshauptstadt geschafft. Geprüft wurden rund 30 Varianten, als kostengünstigste Lösung stellte sich eine Schrägseilbrücke heraus. Die Schwierigkeit: Weil die Brücke in der Start- und Landezone des Düsseldorfer Flughafens liegt, musste es eine Höhenbegrenzung auf maximal 36 Meter über der Fahrbahn geben. Fast alle Bauteile wurden im Werk vorgefertigt und mit dem Schiff zur Baustelle transportiert.
Hauptquartier ThyssenkruppGebaut im Jahr 2010 steht das von „JSWD Architekten“ entworfene ThyssenKrupp Quartier heute auf dem Grund, auf dem Krupp mit der Gussstahlfabrik in Essen seine Wurzeln hat. Zentrum des Quartiers ist das an ein Tor erinnernde Gebäude Q1: 50 Meter hoch ist es, 14 Stockwerke hat es, wegen der Glasfassade kann man durch das Gebäude durchschauen. Das Besondere: Die Glaswand wurde vertikal und horizontal aufgespannt. Und: Der Energieverbrauch liegt unter 150 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr – das entspricht in etwa der Hälfte des Durchschnittsverbrauchs moderner Bürohochhäuser.