Bonn Arzt soll Krankenkassen abgezockt haben — Anklage

Bonn · Ein Neurologe und Psychiater, der bundesweit Krankenkassen abgezockt haben soll, muss sich demnächst vor Gericht verantworten. Die Bonner Staatsanwaltschaft hat am Dienstag Anklage wegen Betrugs und Fälschung von Gesundheitszeugnissen gegen den 36-Jährigen erhoben.

Obwohl der Mediziner durchgehend praktiziert hat, soll er für sich selbst private Versicherungen mit falschen Daten abgeschlossen und sich mit Hilfe von gefälschten Attesten arbeitsunfähig erklärt haben.

Auf diese Weise erleichterte der Mann die Versicherungen laut der Bonner Staatsanwaltschaft um rund 100 000 Euro. Auf den Namen seiner Frau habe er sogar eine GmbH gegründet und 16 verschiedene Mitarbeiter erfunden, die er alle wegen Schizophrenie oder Depression krankschrieb. Die Lohnfortzahlung der Krankenkasse kassierte er selbst. Anfang 2014 war er aufgeflogen, als ein Krankenkassenverband vor dem Mediziner und seinen vielen Alias-Namen gewarnt hatte.

Der 36-Jährige soll laut Anklage einen ausgesprochen luxuriösen Lebenswandel haben. Bei einer Hausdurchsuchung hatten die Ermittler einen Fuhrpark von fünf Luxuslimousinen im Wert von rund 300 000 Euro vorgefunden. Der Arzt hat bislang zu den Vorwürfen geschwiegen.

(lnw)
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