Angst vor AKW-Unfall Atomkraftgegner erstatten Strafanzeige gegen Belgien

Eupen · Die Sorge vor einem Unfall in den belgischen Atomkraftwerken Doel und Tihange ist groß. Menschen fühlten sich in ihrer Sicherheit bedroht, sagen Atomkraftgegner und wollen Strafanzeige stellen.

 Das Atomkraftwerk Tihange.

Das Atomkraftwerk Tihange.

Foto: Oliver Berg/dpa

Aus Angst vor einem schwerwiegenden Unfall haben Atomkraftgegner am Samstag Anzeige gegen den belgischen Staat und die Kernkraftwerke Tihange und Doel erstattet.

"Wir sind hier, um unsere Wut über und unseren Protest gegen die belgischen AKWs zu zeigen", sagte Jörg Schellenberg vom trinationalen Aktionsbündnis "Stop Tihange" am Samstag im belgischen Eupen. Tausende Haarrisse an den Reaktordruckbehältern sorgten bei vielen Menschen für Verunsicherung.

In Eupen nahe Aachen nahmen den Veranstaltern zufolge an die Hundert Menschen an der Aktion teil. "Wir sind überrascht von der Resonanz", sagte der Leiter des Eupener Poizeikommissariats, Daniel Baltus. Auch in den belgischen Städten Tongeren und Namur wurde zu Aktionen aufgerufen.

Die belgischen Pannen-Reaktoren Tihange und Doel stehen seit Jahren immer wieder in der Kritik. Vor allem Menschen im Dreiländereck Belgien, Deutschland und den Niederlanden sind wegen Haarrissen um ihre Sicherheit besorgt. Die belgische Atomaufsicht (FANC) und der Betreiber Electrabel versuchen aber zu beschwichtigen: Die als Risse bezeichneten Wasserstoffflocken hätten "überhaupt keinen negativen Einfluss auf die Sicherheit der Reaktoren".

(lsa/lnw)
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