Erleichterung im Zoo Ausgebüxter Luchs "Findus" wieder zurück in Gelsenkirchen

Gelsenkirchen · Tagelang hat der geflüchtete Luchs "Findus" seine Umgebung in Atem gehalten. Zoo-Mitarbeiter suchten Waldgebiete ab, Anwohner hielten Ausschau. Jetzt ist der Ausreißer wieder da und kann mit Luchs-Dame "Clara" ein deftiges Frühstück genießen.

 Noch etwas nervös sei er, sagt die Zoo-Sprecherin - aber immerhin wieder zurück.

Noch etwas nervös sei er, sagt die Zoo-Sprecherin - aber immerhin wieder zurück.

Foto: dpa, gfh

Nach fünf Tagen auf der Flucht ist der Luchs "Findus" wieder im Gelsenkirchener Zoo. "Findus ist unversehrt zurück", teilten die Betreiber der "Zoom Erlebniswelt" bei Facebook mit. Diese Nachricht dürfte bei manchem Anwohner für Erleichterung sorgen. Ein Betäubungsgewehr machte dem Ausflug des Raubtiers mit den spitzen Ohren am Freitagabend ein Ende. "Findus" war aus seinem Gehege ausgebüxt. Er hatte entkommen können, weil ein Wassergraben, der sein Gehege von den Besuchern trennt, zugefroren gewesen war.

Das Raubtier spazierte über das Eis und flüchtete in ein nahes Waldgebiet. Dank einem aufmerksamen Anwohner ist er jetzt zurück. Der Mann hatte das Tier am Freitagabend in einem Waldstück entdeckt und die Polizei alarmiert. Vier Mitarbeiter des Zoos und der Anwohner suchten die Gegend daraufhin ab. Schon in den Tagen zuvor hatten sich zahlreiche Menschen auf die Suche nach der großen Wildkatze gemacht.

Eine Tierärztin setzte den Luchs nach erfolgreicher Suche schließlich mit Betäubungsmunition außer Gefecht. "Findus" wurde vom Pfeil getroffen, erschreckte sich, wollte erneut weg. "Eine kurze Schrecksekunde für unsere Helfer, aber nach einer Viertelstunde konnten wir ihn problemlos in einer Kiste wieder zurück in den Zoo bringen", sagte Zoo-Sprecherin Sabine Haas am Samstag. Der Zoo in Gelsenkirchen bietet rund 900 Tieren und damit etwa 100 verschiedenen Arten ein Zuhause.

Dem zweieinhalb Jahre alten Tier gehe es gut, sagte Haas. "Er ist noch etwas nervös und aufgeregt, das legt sich aber wieder", erläuterte die Sprecherin. "Er sieht aus wie immer." Man könne froh sein, dass der Ausreißer überhaupt in der näheren Umgebung des Zoos geblieben sei: "Luchse sind sehr scheue Tiere und meiden Menschen. Die hören uns, bevor wir sie sehen können", erklärte die Zoo-Sprecherin. Deswegen habe auch zu keiner Zeit eine Gefahr für Anwohner bestanden.

Zurück zu Hause wurde erstmal gefrühstückt: Saftiges Kaninchenfleisch gab es für den kleinen Ausreißer. Und das konnte er gemeinsam mit Luchs-Dame "Clara" genießen. Den Besuchern des Gelsenkirchener Zoos bleibt das Luchs-Pärchen zunächst aber noch einige Zeit verborgen, sagte Sabine Haas. "'Findus' muss sich von dem Schreck erst noch ein wenig erholen, bevor wir ihn wieder den Besuchern zeigen können."

(hpaw/dpa)
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